Bornsdorf

Landkreis Dahme-Spreewald

 

1347 wird der Ort als Boranzdorf erstmals erwähnt. Die heutige Schreibung Bornsdorf findet sich seit 1520. Es ist ein Mischname, bei dem der Slawische Personennamen Boran und die Bezeichnung Dorf miteinander verbunden wurden.
Wohl im Schutz einer Burg entwickelte sich seit dem 13. Jahrhundert das ursprüngliche Bornsdorf. Von dieser im 18. Jahrhundert zum Schloss umgebauten Anlage hat sich aber nur der Bergfried und einige Kellergewölbe erhalten. Möglicherweise waren es die Hussiteneinfälle des 15. Jahrhunderts oder Fehden schon in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts, die zur Zerstörung der Siedlung und deren Verlegung nach Süden führten. Dort entstand die heutige Kirche, ein im Kern spätgotischer, aber seit dem Jahr 1700 völlig barock überformter Bau aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk. In diesem Jahr bekam das Gotteshaus seinen Dreiseitenschluss im Osten. 1750 erfolgten die Logenanbauten auf beiden Seiten. Der Fachwerkdachturm kam 1836 dazu.

Sehenswert ist der unweit des Dorfs im Norden auf dem ehemaligen Friedhof gelegene Rest des ersten Bornsdorfer Kirchenbaus. Zwar hat sich nur die Westwand samt Giebel erhalten. In diesem aber findet sich eine Giebelrose mit mehrfach gestuftem Gewände. Abwechselnd kommen in ihr Raseneisenstein und Feldstein zum Einsatz, wodurch ein schöner Hell-Dunkel-Kontrast entsteht. Einen zusätzlichen Schmuck bilden 3 weitere kleine Feldsteinkreisblenden in den Ecken des Giebels. Das erhaltene Mauerwerk ist unregelmäßig, was für eine Errichtung der Kirche erst im späteren 14. Jahrhundert spricht. So wie es aussieht, scheint ihr nur eine kurze Zeitspanne vergönnt gewesen zu sein.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 5.1. Kreis Luckau. 1917.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 

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