Landkreis Oberhavel

Ein Gerardus de Sconevlet erscheint 1270 als Zeuge auf einer Urkunde. Laut Landbuch verfügt das Dorf 1375 über 49 Hufen, von denen 4 zur Pfarrstelle gehören und eine dem Unterhalt der Kirche dienen.
Diese ist ein einfacher Rechtecksaal aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk. Im Süden befindet sich eine verputzte Eingangshalle, im Westen wurde ein eingezogener Turm aus gelben Backsteinen angefügt.

Von den ursprünglichen Zugängen sind nur die Spuren des Gemeindeportals auf der Südseite geblieben. Die ehemalige Priesterpforte dürfte sich hinter der Eingangshalle verbergen. Alle Fenster wurden rundbogig vergrößert. Reste der Originale sind an den Seitenwänden nicht mehr vorhanden.
Im Gegensatz dazu haben sich diese an der Ostwand erhalten. Hier sieht man noch deutlich die spitzbogigen Backsteinabschlüsse der schmalen langgestreckten Fenster, sogenannter Lanzetten, einer Dreifenstergruppe. Diese reichen, wie auch das regelmäßige Mauerwerk, bis in den Giebel hinein. Ein Hinweis darauf, dass die Ostwand vormals höher war.
Im Innern besteht die verputzte Altarstipes aus Feldstein und könnte so noch aus der Bauzeit stammen. In der Ostwand findet sich eine Sakramentsnische. Drei mittelalterliche Glocken haben sich erhalten. Von diesen tragen zwei Inschriften sowie die Jahreszahlen 1426 und 1476. Die Dritte könnte noch älter sein und vielleicht sogar zur ursprünglichen Ausstattung gehören.
Grundriss und Mauerwerksausführung lassen von einer Errichtung der Kirche in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts ausgehen. Umbauspuren am Ostabschluss und die beiden Glocken aus dem 15. Jahrhundert deuten auf Veränderungen schon in dieser Zeit. Als im Barock die südliche Vorhalle angefügt wurde, verschwand wohl auch das westliche davon gelegene Gemeindeportal. Den neoromanischem Backsteinturm baute man im 19. Jahrhundert an.

nach:

Friske 2001