Hornow

Landkreis Spree-Neiße

Wuchtiger Turm vom Anfang des 20. Jahrhundert mit Jugendstilelementen
Wuchtiger Turm vom Anfang des 20. Jahrhundert mit Jugendstilelementen

1346 wird der Ort als Horn erstmals erwähnt. Dieser Name dürfte sich auf die geographische Lage entweder auf einem Geländesporn oder – wahrscheinlicher – auf einem vorspringenden Flurstück beziehen. Die Endung „-ow“ erscheint seit dem 16. Jahrhundert. Es diente wohl zur Unterscheidung von gleichnamigen anderen Orten und wurde als ortsüblich angesehen.

Die Hornower Dorfkirche macht mit ihrem wuchtigen Turm einen überaus imposanten Eindruck. Dieser kam allerdings erst im Zuge eines Umbaus 1902 dazu. Kein Wunder also, dass er einige Merkmale des zeittypischen Jugendstils aufweist. Derartiges ist selten. Orientierte man sich doch im 19. und frühen 20. Jahrhundert bei Kirchenum- und Neubauten architektonisch meist an Romanik und Gotik.
Mittelalterlich ist tatsächlich nur das Schiff, errichtet aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk durchmischt mit Backsteinbruch, wie es für das 15. Jahrhundert typisch war. Aus dieser Zeit könnten auch Teile der Sakristei im Norden stammen, die barock zur Herrschaftsloge erweitert wurde. In dieser Zeit gestaltete man wohl auch die Fenster stichbogig um. Erhalten blieb ein backsteingefasstes dreistufiges Spitzbogenportal auf der Südseite. Der heutige Ostgiebel kam in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts hinzu. Unter diesem wurde in der Ostwand ein Stein mit einem Radkreuz vermauert. Über dessen Herkunft und Zweck ließe sich lediglich spekulieren. Vielleicht gehörte er zum Altar eines hölzernen Vorgängerbaus der jetzigen Kirche.

Im Innern interessant neben den in intensiv leuchtenden Farben strahlenden Fenstern aus der Zeit des Turmbaus die Schnitzfigur einer Anna selbdritt und weitere Arbeiten, die Anna möglicherweise von der mittelalterlichen Ausstattung der Kirche übrig geblieben.

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …