Drüsedau – Dorfkirche

Landkreis Stendal

Kleiner Feldsteinsaal mit halbrunder Apsis aus dem späten 12. Jh.

Erstmals erwähnt wird der Platz im Jahr 1170 als drusdowe. Dies dürfte sich von drozd = Drossel ableiten, also einem Ort, den diese Vögel zu schätzen wissen. Da geht das Dorf an die Bischöfe von Havelberg um dann in der 2. Hälfte des 13. Jh. von den askanischen Markgrafen Johann, Konrad und Otto zurückgekauft zu werden. Es folgen noch eine ganze Reihe von Besitzwechseln. 1434 ist es z.B. als wüstes Dorf im Besitz derer von Einbeck.

Grundriss-blau     ursprüngliche Bausubstanz
    Veränderungen jüngerer Zeit

Grundriss Dorfkirche Drüsedau

Bei der auf dem Friedhof liegende Kirche handelt es sich um einen einfachen kleinen Rechtecksaal mit halbrunder Apsis im Osten, errichtet aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk. Im Westen erhebt sich ein quadratischer Fachwerkdachturm mit Pyramidendach aus dem Jahr 1775. In diesem Jahr fanden wohl auch schon Veränderungen an den Fenstern statt, die ihre heutige vergrößerte Form und die Putzrahmen bei Arbeiten 1874 erhielten. Das Gotteshaus selbst dürfte, dafür sprechen Grundriss und Mauerwerk, im letzten Drittel des 12. oder um die Wende zum 13. Jh. errichtet worden sein.
In seinem Innern hat sich noch eine spätmittelalterliche Bronzeglocke von 1516 sowie ein barocker Kanzelaltar aus dem Jahr 1781 erhalten.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen. Der Kreis Osterburg. 1938, S. 84-86.

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