Wallwitz – Dorfkirche

Landkreis Jerichower Land

 

Relativ spät, 1322 nämlich, erscheint Wallwitz auf einer Urkunde Burchard III., Erzbischof von Magdeburg  Bis zur Säkularisation gehört das Dorf dem Kloster in Plötzky. Die Kirche ist dem Heiligen Timotheus, einem Schüler des Apostel Paulus, geweiht. Es handelt sich um einen im 19. Jh. relativ stark veränderten spätromanischen Bau. Schiff, eingezogener Chor und außen polygonale, innen runde Apsis im Osten bilden den Grundriss. Im Westen bekrönt sie ein Fachwerkdachreiter. Auf beiden Seiten haben sich am Schiff noch Fenster in den originalen Abmessungen erhalten. Im Süden liegt der heutige Zugang, dem eine kleine verputzte neuzeitliche Eingangshalle vorgesetzt wurde.
Im Innern hat sich im Chor eine rechteckige Sakramentsnische erhalten. Ein spätromanisches Taufbecken steht im Westen, was auch dem ursprünglichen Standort dieses Einrichtungsstücks entspricht.

Vom Ende des 15. Jh. stammt die Altarretabel, wie auch das über ihr angebrachte Kruzifix. An dessen Kreuzenden finden sich die Symbole der vier Evangelisten: Für Markus der Löwe, ein Engel für Matthäus, der Stier für Lucas und für Johannes der Adler. Sie wiederholen sich dann noch einmal unter der Retabel auf der Predella. Leider sind die Flügel der Retabel verlorengegangen und auch die originalen Schleierbretter waren bei einer Restauration im Jahr 1935 nicht mehr vorhanden und wurden zu dieser Zeit neu geschnitzt.
Im Mittelteil steht die Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind auf den Armen das eine Weintraube in seinen Händen hält. Flankiert wird sie von jeweils vier Heiligen. Links oben Barbara mit einem Turm, daneben ein Bischof mit erhobener Schwurhand, darunter Jakobus mit Wanderstab und ein Ritter, möglicherweise der Hl. Mauritius. Auf der rechten Seite beginnt es mit der Hl. Katharina, erkennbar an Schwert und Buch, neben ihr Margaretha mit Drachen und Kreuzstab mit Taube. Eine große Schüssel kennzeichnet Petrus darunter, neben dem Paulus mit geöffnetem Buch, Resten eines Schwertes und Beutel am Gürtel platziert wurde.

nach:

Beschreibende Darstellung der älteren Bau und Kunstdenkmäler des Kreises Jerichow. Bearbeiter Ernst Wernicke, Oberpfarrer zu Loburg. Herausgegeben von der Historischen Commission der Provinz Sachsen. Halle a. d. S. Druck und Verlag von Otto Hendel 1898

 

und nah dabei:

Hinweis2

Möckern
Dorfkirche Tryppehna
Dorfkirche Zeddenick

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …