Burg Loburg

Ursprünglich sicherte die westlich der Stadt gelegene Burg einen Übergang der strategisch äußerst wichtigen Straße von Zerbst nach Brandenburg an der Havel über das Flüsschen Ehle. Die damaligen Ausmaße der Anlage dürften durchaus mit denen im benachbarten Lindau vergleichbar gewesen sein. Es geschah wohl bereits unter dem ostfränkischen König Heinrich I. (um 876-936) im Zuge der damaligen Landnahme, dass eine slawische Burganlage zur deutschen Feste umgewandelt wurde. Große Teile der künstlichen Bodenaufschüttungen, die im Kern bis in diese frühesten Zeiten zurückreichen und das mittelalterliche Gemäuer trugen, wurden im 19. Jahrhundert abgetragen. Gräben waren aber noch um 1898, dem Erscheinungsjahr einer der hier benutzten Quellen, sichtbar.

Von den ursprünglichen Baulichkeiten ist nur noch der runde Feldsteinturm und ein tonnengewölbter Keller geblieben. Der Durchmesser des Turms beträgt 11 m bei einer Höhe von 30 m. Der frühere Zugang, eine Spitzbogenpforte, liegt heute gut 10 m über dem Pflaster des Burghofs. Das hatte früher seine triftigen Gründe. Bildete doch der Turm die letzte Zuflucht, sollte es dem Feind gelungen sein in die Feste vorzudringen.
Bereits 1611 scheint die Burg nicht mehr sonderlich wohnlich gewesen zu sein. Jedenfalls nahm in diesem Jahr ein Würdenträger nicht dort sondern in der Stadt im Wulffschen Hof sein Quartier. Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges wurde der Turm noch als Gefängnis genutzt. Eine Abbildung aus der Zeit danach zeigt größere Abschnitte zinnenbewehrter Mauern, einen weiteren Rundturm und wahrscheinlich das Torhaus.
Die jetzigen Bauten stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Sicher wurde bei den folgenden Bauarbeiten auch Abbruchmaterial der früheren Anlangen verwandt. So errichtete man 1720 ein Amtshaus und ersetzte 1756 die alte Holzbrücke zur Burg durch eine aus Stein. 1831 wurde ein neues Amtshaus auf Veranlassung August von Wulffens gebaut, welches dann 1870 Freiherr von Plotho repräsentativ umbauen ließ. 1939 musste der Turm wegen Baufälligkeit gesperrt werden. Seit 2005 ist er wieder für Besucher zugänglich, die aus seiner Höhe den Ausblick auf Stadt und umgebende Landschaft genießen können. An der „Straße der Romanik“ gelegen hat nun eine Heimatstube hier ihren Platz.

nach:

Beschreibende Darstellung der älteren Bau und Kunstdenkmäler des Kreises Jerichow. Bearbeiter Ernst Wernicke, Oberpfarrer zu Loburg. Herausgegeben von der Historischen Commission der Provinz Sachsen. Halle a. d. S. Druck und Verlag von Otto Hendel 1898

Wikipedia

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …