Falkenhain

Landkreis Dahme-Spreewald

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Erstmals erwähnt wird das Dorf 1354 als Falkenhagen. In einer Urkunde vom 14.05.1409 wird uns mitgeteilt, dass Salomon v. Minkwitz seinen Sitz uff Falkenhain hat. Beim Hain blieb es dann auch im weiteren Verlauf der Geschichte. Orte mit einem Falken im Namen waren damals ziemlich beliebt. Natürlich kann es sich dabei auch um einen Hinweis auf das Wappen des möglichen Gründers handeln.
Falkenhains Kirche ist ein kleiner Rechtecksaal mit eingezogenem Westturm. Beide Bauglieder wurden aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet. Dabei unterscheiden sie sich in der Struktur. Das Material beim Turm ist kleinteiliger, beim Schiff fand auch Raseneisenstein, wie in der Gegend üblich, Verwendung.

Die Nordseite ist fensterlos. Einzig eine hochgelegene Tür im Westen deutet zusammen mit dem erhöhten Boden darunter auf einen ehemals dort wohl vorhandenen Logenanbau. Sämtliche Fenster wurden stichbogig verändert. Die Schallluken des Turms haben erneuerte Abschlüsse, die durch Putz verdeckt sind. Auch der Rundbogenabschluss der Priesterpforte ist jüngeren Datums. Gut möglich, dass er entstand, als das große Mühlrad über ihm dort eingemauert wurde. Zugesetzt ist die Priesterpforte weiter im Osten. Auch hier zeigen sich über ihr starke Ausbesserungen, so dass ihr vormaliger Abschluss nicht mehr erkennbar ist. Dagegen scheint die kleine Pforte auf der Südseite des Turms ihre ursprüngliche Form bewahrt zu haben. Backstein bildet hier einen gedrungenen Spitzbogen.
Im Osten treffen wir auf zwei Stichbogenfenster mit verputzten Gewänden, die eine ebenfalls stichbogige Nische flankieren. Hierbei kann es sich, abgesehen von der Vergrößerung der Fenster, um den Originalzustand handeln. Darunter fand eine Reihe neuzeitlicher Grabsteine Platz.
Im flachgedeckten Innenraum trifft man im Osten auf eine Sakramentsnische bei der sich sowohl der Holzeinsatz wie auch die spätmittelalterliche Bemalung erhalten hat.
Ausgehend vom unregelmäßigen Mauerwerk beider Bauglieder wurde das Falkenhainer Gotteshaus wohl gegen Ende des 14. Jahrhunderts errichtet. Der Turm folgte etwas später. Das heutige Bild wird durch die Veränderungen der Öffnungen im Wesentlichen durch barockzeitliche Umbauten bestimmt.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 5.1. Kreis Luckau. 1917.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 

und nah dabei:

Hinweis2

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Dorfkirche Altgolßen
Burgwall Zützen
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Dorfkirche Drahnsdorf
Dorfkirche Krossen

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