Altgolßen

Auf der Südseite in der Neuzeit angebaut: Patronatsloge und Eingangshalle
Auf der Südseite in der Neuzeit angebaut: Patronatsloge und Eingangshalle

Landkreis Dahme-Spreewald

Erstmals erwähnt wird das Dorf als Alden-Golßin im Jahr 1449. Der sich aus dem Slawischen ableitende Name verweist auf einen Golischa, vielleicht den Gründer der Siedlung.

Altgolssens Kirche ist ein einfacher Rechtecksaal. Der dazugehörige Turm, eine urtümlich wirkende verbretterte Holzkonstruktion, steht separat im Westen. Auf der Südseite des Saales finden sich als neuzeitliche Anbauten Patronatsloge und Zugangshalle. Die Westseite wird durch wuchtige Strebepfeiler aus Feldstein gestützt. Der Bau selbst besteht aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk, durchsetzt mit etwas Backsteinbruch. Fast alle ursprünglichen Öffnungen wurden spätestens bei umfassenden Arbeiten in den Jahren 1899-1901 verändert. Das trifft besonders auf die Fenster der Nordseite zu. Ihre Größe in Kombination mit den Feldsteingewänden (gewöhnlich kam bei Erneuerungen dieser Zeit Backstein zum Einsatz) bieten einen ungewohnten Anblick. Lediglich ein Fenster im Süden und das Mittelfenster der Dreifenstergruppe im Osten scheinen ihre ursprüngliche Form bewahrt zu haben.
Ausgehend vom ursprünglichen Mauerwerk, welches keinerlei Regelmäßigkeit mehr zeigt, dürfte die Kirche nicht vor dem späteren 14. Jahrhundert entstanden sein. Der freistehende Turm könnte aus dem 18. Jahrhundert stammen. Er ersetzte vielleicht einen gleichgearteten Vorgänger. In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde er Restauriert. Hauptsächlich bekam das Gotteshaus seine heutige Gestalt beim schone erwähnten Umbau. Aus dieser Zeit stammt vorwiegend auch die Innenraumgestaltung.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …