Woddow

Landkreis Uckermark

woddow_nordost

Schon in heutiger Schreibweise erscheint woddow erstmal 1437 in einer Urkunde. Der sich aus dem Slawischen ableitende Name verweist entweder auf Wasser in der Umgebung oder auf einen Mann namens Wod.
Woddows Kirche liegt auf dem ehemaligen, von einer Feldsteinmauer umgebenen Friedhof, welchen man durch ein neogotisches Backsteintor betritt. Es ist ein wuchtiger Rechtecksaal, errichtet aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk mit den Resten eines hohen und sicher bauzeitlichen Sakristeianbaus im Nordosten. Beide Bauglieder umzieht der in der Uckermark schon fast übliche Sockel, hier mit geschrägtem Abschluss. An der Westseite des Saals erhebt sich ein ziemlich hässlicher verputzter Anbau. Dieser ersetzt seit 1960 den im Krieg zerstörten Westturm, ursprünglich eine quadratische Fachwerkkonstruktion auf einem niedrigen Feldsteinfundament. Die Zeit der Errichtung sollte sein Äußeres aber zur genüge entschuldigen.

Die seitlichen Fenster, hohe schmale Spitzbogenlanzetten, scheinen größtenteils ihre ursprüngliche Form bewahrt zu haben. Gleiches gilt für die leicht gestaffelten Öffnungen der Dreifenstergruppe im Osten. Ihre Anordnung wiederholt sich darüber durch die dortigen Feldsteinblenden, deren Abschlüsse allerdings mit teilen des ursprünglichen Giebels verloren gegangen sind. Einziger heutiger Zugang ist das zweistufige Spitzbogenportal auf der Nordseite. Reste weiterer Portale oder Pforten sind nicht erkennbar.
Lanzetten, dass regelmäßige Mauerwerk sowie der gefaste Sockel sind typische Merkmale ländlichen Kirchenbaus in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts im Nordosten des heutigen Brandenburgs. So dürfte mit Sicherheit auch Woddows Gotteshaus in dieser Zeit entstanden sein. Außer dem zerstörten Fachwerkturm scheint es im Laufe der Zeit nicht viele Veränderungen erfahren zu haben und vermittelt uns so einen guten Eindruck vom hochmittelalterlichen Kirchenbau.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.1. Kreis Prenzlau. 1921.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 
und nah dabei:

Hinweis2

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