Menkin

Landkreis Uckermark

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Im Jahr 1260 überlässt der askanische Markgraf Johann die Dörfer Menthin und Wolsechoue (Wollschow) im Tausch gegen Klockow dem Bischof von Kammin. Der Name bezieht sich auf die Lage der Siedlung am Menkinsee und auf dessen zum Zeitpunkt der Besiedlung jedenfalls trübes Wasser.
Menkins Dorfkirche liegt erhöht auf dem ehemaligen, von einer Feldsteinmauer umgebenen, Friedhof. Unvorbereitete Besucher sollten sich nicht wundern, dass das Grundstück allseitig verschlossen vorzufinden. Dies dient dem berechtigten Schutz seiner äußerst wertvollen Renaissanceausstattung im Innern.

Querrechteckiger Westturm und Schiff mit geradem Ostabschluss bilden den Grundriss des Gotteshauses. Im Norden trifft man auf einen neuzeitlichen zweistöckigen Anbau aus ungewohnt großen Feldsteinquadern im Süden auf eine ebenfalls neuzeitliche Eingangshalle. Schiff und Turm umzieht ein geschrägter Sockel. Das Mauerwerk beider Bauglieder besteht aus relativ sorgfältig bearbeiteten Feldsteinen mit kleinteiligen Auszwickungen. Auf der Westseite wird es jedoch deutlich unregelmäßiger und zeigt einen hohen Anteil von Backsteinbruch. Der Giebel darüber wurde neuzeitlich in Backstein-Fachwerktechnik erneuert. Bekrönt wird die Westseite durch eine eingezogenen Giebelturm, ebenfalls Backstein/Fachwerk, mit verbretterter oktogonaler Laterne.

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Grundriss-blau     ursprüngliche Bausubstanz
Grundriss-gelb     spätere Veränderungen

Grundriss Dorfkirche Mekin
Umzeichnung nach: Umzeichnung nach „Kulturdenkmäler Prenzlau“ S. 106, Abb. 85

Im Osten hat sich wohl mittelalterlicher Putz mit Fugenritzungen erhalten. Ebenfalls scheinen die Öffnungen der Dreifenstergruppe ihre ursprüngliche Form bewahrt zu haben, wie auch die gekuppelten Backsteinblenden im Giebel darüber. Verändert dagegen wurden die seitlichen Fenster. Von den mittelalterlichen Zugängen blieb das zweistufige Westportal erhalten.
Menkins Kirche zeigt die typischen Merkmale ländlicher Sakralbauten der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Angefangen vom Grundriss über den umlaufenden Sockel bis zum regelmäßigen Feldsteinmauerwerk und der Gestaltung der erhaltenen Öffnungen. Entscheidende Umbauten erfolgten einmal in den Jahren von 1623-42. Dies betraf sowohl die Gestaltung des Innenraums wie auch den Logenanbau auf der Nordseite. 1731 wurden Westfront und Turm erneuert. Das stark ausgebesserte Mauerwerk der Westseite deutet auf einen möglichen Turmeinsturz, der ein Neuaufmauern verlangte. Bei Arbeiten im Jahr 1927 entdeckte man Reste der Ausmalung des 14. Jahrhunderts. Davon wurden aber nur, geschuldet der hochrangigen und einheitlichen Renaissancegestaltung, einige Weihekreuze freigelegt. Restaurationsarbeiten erfolgten in den Jahren 1995-98.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.1. Kreis Prenzlau. 1921.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005 

 
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