Tacken

Landkreis Prignitz

Spätmittelalterlicher Saalbau mit barockem Dachturm: Die Kirche von Tacken
Spätmittelalterlicher Saalbau mit barockem Dachturm: Die Kirche von Tacken

Ein Johann de Tacke wird bereits 1293 erwähnt. Der Ort selbst, schon in heutiger Schreibweise als Tacken, erscheint dann 1345. Es ist eine aus dem Mittelniederdeutschen ableitbare Bezeichnung, die sich auf die Waldnähe des Dorfes beziehen dürfte. Eine „Tacke“ ist ein kleiner Ast oder Zweig.
Die Dorfkirche besteht aus querrechteckigem schiffsbreiten Westturm und Schiff mit geradem Ostabschluss. Die Außenmauern sind steinsichtig verputzt, zeigen Fugenritzungen und unregelmäßiges Feldsteinmauerwerk. Alle Kanten bestehen aus Backstein. Das Oberteil des Turms wurde in Ziegel-Fachwerk-Technik errichtet.

Ein Teil der Fenster ist vergrößert, einige könnten aber auch ihre ursprüngliche Form bewahrt haben. Dies trifft sicher auf das zweistufige Spitzbogenportal im Süden zu, während das auf der Turmwestseite neogotisch ist. Den Giebel über der Zweifenstergruppe im Osten schmücken Backsteinblenden.
Erwähnenswert im Innern sind 5 spätgotische Schnitzfiguren in einem neuzeitlichen Schrein. Christus steht da zwischen den Aposteln Petrus und Paulus noch einmal flankiert von Dionysius und Katharina.
Das unregelmäßige Feldsteinmauerwerk spricht für eine Errichtung des Baus im späten Mittelalter, wohl erst im 15. Jahrhundert. Der heutige Turmaufsatz entstand im 17. Jahrhundert und um diese Zeit dürften auch die Fenster vergrößert worden sein.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin

 
und nah dabei:

Hinweis2

Burg Putlitz
Teufelsberg Wolfshagen
Dorfkirche Baek
Dorfkirche Seddin

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …