Reckenthin

Landkreis Prignitz

Erstmals erwähnt wird rakentin im Jahr 1424. Wie beim fast gleich klingenden auch in der Prignitz liegenden Reckenzin lässt sich der Name vom slawischen Personennamen Rokanta ableiten.
Querrechteckiger Westturm in Schiffsbreite und Schiff mit geradem Ostabschluss bilden das Gotteshaus. Dessen Mauerwerk besteht aus einfach gespaltenen Feldsteinen, die in deutlich erkennbaren Lagen, unterbrochen von kleinteiligen Zwicklagen, vermauert wurden. Zwar ist zwischen Turm und Schiff keine direkte Baunaht zu erkennen und die Lagen scheinen sich fortzusetzen, doch ist eine vertikale Ausbesserungszone erkennbar. Dies könnte eine Folge der permanenten Erschütterungen sein, von denen der Turm durch das Glockenläuten betroffen ist.

Der Turm zeigt ab Traufhöhe Schiff Backsteinkanten. Diese sind auf der Westseite im unteren Teil neuzeitlich ausgebessert. Eine ähnliche Beobachtung macht man auch am spitzbogigen Westportal, dessen Gewände auch nur noch teilweise mittelalterliche Ziegelformate aufweist.
Währen die Schiffsnordseite fensterlos ist wurden die Öffnungen auf der Südseite alle verändert. Allerdings ist noch ein rundbogiges backsteingefasstes Fenster im vermauerten Zustand über dem stichbogigen Zugang zu erkennen.
Kaum umgestaltet wurde dagegen wohl die Ostfront. Hier dürfte die Zweifenstergruppe den ursprünglichen Zustand darstellen. Die backsteingefasste Stichbogennische unter den beiden kleinen stumpfspitzbogigen Fenstern enthielt früher wohl ein Bild oder Licht.
Mauerwerksausführung und Form der noch vorhandenen Öffnungen sprechen für eine Datierung des Bauwerks in die 2. Hälfte des 14., vielleicht sogar an den Beginn des 15. Jahrhunderts. Weitere Veränderungen sind nur noch aus dem Jahr 1889 bekannt und betrafen die Fenster und das Westportal.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin

 
und nah dabei:

Hinweis2

Dorfkirche Tüchen
Dorfkirche Garz
Dorfkirche Lindenberg
Burgruine Mesendorf

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …