Berge

Landkreis Prignitz

Spätmittelalterlicher Saalbau mit barockem Dachturm und Dreiseitenschluss aus dem 19. Jahrhundert: Die Kirche von Berge
Spätmittelalterlicher Saalbau mit barockem Dachturm und Dreiseitenschluss aus dem 19. Jahrhundert: Die Kirche von Berge

Ein Berghe wird 1419 erstmals erwähnt. Die Nachricht: zwey dörfer peide berge genannt findet sich 1422. Später ist dann vom Großen und Kleinen Berge die Rede bis diese 1938 zu einer Gemeinde vereint werden.
Die Kirche Berges besteht aus querrechteckigem Westturm und einem Schiff mit Dreiseitenschluss im Osten. Im Westen erhebt sich ein kleiner Fachwerk-Ziegel-Dachturm mit Pyramidendach. Die Seitenwände des Schiffs und die Westwand zeigen ein unregelmäßiges Feldsteinmauerwerk durchsetzt mit teilweise sehr kleinteiligem Ziegelbruch. Besonders auf der Südseite haben sich große Putzflächen mit Fugenritzungen erhalten. Der dreiseitige Chorschluss besteht aus dem mosaikartigen Feldsteinmauerwerk, wie es für das 19. und frühe 20. Jahrhundert typisch ist. Im Westen ist auf beiden Längsseiten eine deutliche Baunaht zwischen Turm und Schiff sowie eine Backsteinkante zu sehen. Dies ist ein ziemlich sicheres Zeichen, dass der Turm später errichtet wurde und wohl anfänglich nicht geplant war.

Unter dem Ziegel-Fachwerk-Giebel im Westen findet sich ein neuzeitliches Portal. Ein vermauertes mittelalterliches Spitzbogenportal mit Backsteingewände liegt auf der Nordseite. Alle Fenster sind neogotisch vergrößert.
Das sehr unregelmäßige Mauerwerk mit nur noch schwachem Ansatz zu erkennbaren Lagen deutet auf eine Errichtung des Baus wohl erst im 14., eher vielleicht 15. Jahrhundert. Noch etwas später wurde dann der Turm angefügt. Allerdings dürfte schon ursprünglich sein Oberteil eine Fachwerk oder Holzkonstruktion gewesen sein. Die jetzige ist samt Giebel barockzeitlich. Der Eingreifende Umbau mit Vergrößerung der Fenster und Anfügen des polygonalen Chorschlusses erfolgte 1868. Aus dieser Zeit stammt auch die Gestaltung des Innenraums.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin

 
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