Landkreis Prignitz

In einer Stiftungsurkunde zur Ausstattung des Heilig-Geist-Spitals in Perleberg wird auch ein dominus Olricus plebanus de gulow (Herr Ulrich, Pfarrer von Gulow) erwähnt. Direkt erscheint das Dorf dann erst 1345. Der Name dürfte sich vom slawischen Personennamen Gol ableiten. Möglicherweise war es der Ortsgründer.

Gulows Kirche ist ein einfacher Rechtecksaal mit verschiefertem Dachturm und geschweifter Haube im Westen. Im Süden findet sich eine neogotische Backsteineingangshalle. Der Ostteil des Schiffes wurde aus relativ regelmäßigem Feldsteinmauerwerk auf einem Sockel errichtet. Davon setzt sich deutlich mit einer Baunaht und unregelmäßigem Mauerwerk der Westteil ab. Nach der Ausführung des Mauerwerks dürfte der östliche Bereich im 13. oder frühen 14. Jahrhundert errichtet worden sein. Im späten Mittelalter wurde das Bauwerk dann nach Westen verlängert.

Die ziemlich großen Spitzbogenfenster der Längsseiten wie auch die heutige Form der Dreifenstergruppe im Osten sowie das Portal im Süden können wenigstens zum Teil auf die Umbauten in spätgotischer Zeit zurückgehen. Allerdings dürfte die Vierpassfüllung in der Blende über der Stichbogenpforte wenigstens eine Rekonstruktion ehemaliger älterer Architekturteile sein.
Bemerkenswert im Innern ist noch ein jetzt als Altarplatte genutzter Grabstein aus dem Jahr 1318. Auf ihr stellt eine Ritzzeichung den Plebanus Luthgerus (Pfarrer Luthger) dar.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin

Dorfkirche Baek