Battin

Landkreis Uckermark

Erstmals erwähnt wird Batyn im Jahr 1316. Der Name dürfte sich aus dem Slawischen ableiten und die Siedlung eines Mannes namens Batya bezeichnen. Vielleicht schon seit seiner Gründung gehört Battin zum Grundbesitz der Burgherren von Löcknitz. So erfahren wir aus einer Urkunde von 1484, dass Kurfürst Albrecht Achilles neben der Burg und anderen Ländereien auch Battin an Werner von Schulenburg vergeben hat. Am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit verfügt der Ort über 43 Hufen, was nicht allzu wenig ist.
Doch dann richtet der Dreißigjährige Krieg auch hier verheerende Schäden an. Von 10 Bauernstellen sind nur noch 4 besetzt. Französische Kolonisten werden ins Land geholt und es geht wieder aufwärts. Bis um 1830 predigen die Geistlichen noch in der Sprache der Neubürger. Und immerhin gibt es nun wieder 8 und eine halbe Bauernstelle sowie 3 Kossäten und Büdner.

Leider ist die Battiner Kirche eine Ruine, wie an zahlreichen anderen Orten auch eine Folge der letzten sinnlosen Kämpfe im Frühling 1945. Das Bauwerk liegt umgeben vom früheren Friedhof auf dem Anger. Dessen Umfassungsmauern aus Feldstein haben sich größtenteils erhalten wie auch das große rundbogige Backsteintor im Nordwesten.
Quadratischer Turm und gleichbreites Schiff mit geradem Ostschluss bilden den Grundriss der Kirche. Die relativ dicken Mauern zeigen ein vollkommen unregelmäßigem Mischmauerwerk aus Feldsteinen und Backsteinbruch. Deutlich zeichnet sich auf der Westwand des Turms noch der frühere Giebel ab. Zugänge befinden sich auf der Westseite des Turms und ein weiterer im Nordosten des Schiffs. Dieses hat auf der Südseite 3 Fenster mit Korbbogenabschluss. Im Norden könnte der jetzige Zugang zwischen 2 gleichartigen Fenstern nachträglich zur Pforte umgebaut worden sein. Weitere 2 Fenster finden sich am Ostschluss und wie alle anderen mit Backsteingewände. Dazu trifft man auf beiden Seiten auf zugesetzte Fenster mit stumpfen Rundbogenabschlüssen. Gleichzeitig haben sich, vor allem auf der Südseite, noch Putzreste mit Fugenritzungen erhalten.

In früheren Veröffentlichungen wurde der Bau immer in die Neuzeit gesetzt. Erst die letzte Ausgabe des Dehio geht von einem mittelalterlichen Kern aus. Dafür spricht zum einen die Wandstärke wie auch das Mischmauerwerk. Andererseits deuten die vermauerten Fenster mit ihren stumpfen Rundbögen auf beiden Längsseiten des Schiffs für eine Errichtung im sehr späten Mittelalter, vielleicht gegen Ende des 16. Jahrhunderts. Der Barocke Umbau bzw. Neubau könnte eine Folge des Dreißigjährigen Krieges und möglicher Zerstörungen gewesen sein.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.1. Kreis Prenzlau. 1921.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 
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