Trebenow

Landkreis Uckermark

Einstmals sicher verputztes Portal auf der Nordseite des Turms
Einstmals sicher verputztes Portal auf der Nordseite des Turms

Indirekt taucht der Ort erstmals auf, als 1321 jemand mit dem Namen Trebenowen erwähnt wird. Die erste direkte Nachricht übermittelt uns dann das Landbuch Kaiser Karl IV. Nach diesem verfügt der Ort 1375 über 64 Hufen, von denen 3 dem Unterhalt von Pfarrstelle und Kirche dienen. Der Name lässt sich als „Dorf eines Treben“ – vielleicht der Lokator – deuten.
Trebenows Kirche besteht aus einem verputzten Rechtecksaal und annähernd quadratischem eingezogenem Westturm mit wuchtigem verschiefertem Aufsatz und Schweifhaube. Im Südosten finden sich noch Spuren eines ehemaligen Sakristeianbaus und dessen zugesetzter Pforte.

Das Mauerwerk von Turm und Schiff ist stark unregelmäßiges Feldsteinmauerwerk und reichlich mit Backsteinen, teilweise in ganzen Lagen, durchsetzt. Dabei finden sich sowohl Ziegel barocken als auch jüngeren Formats. Beim Turm wurden größere Steine verwandt als beim Schiff. Ein Indiz das auf eine zeitlich getrennte Entstehung beider Bauglieder deutet.
Die seitlichen Fenster liegen hoch, sind klein und rundbogig. Im Osten findet sich eine Dreifenstergruppe deren äußere Fenster barocke Korbbogenabschlüsse, das Mittelere einen Rundbogen aufweist. Den Fialgiebel darüber füllen zwei große stumpfspitzbogige Blenden. Ein vermauertes Portal liegt auf der Nordseite. Eine Inschrift darüber nennt die Jahreszahl 1600.
Trebenows Kirche dürfte so irgendwo in einer Grauzone zwischen spätestem Mittelalter, Renaissance und frühem Barock liegen. Dabei ist zusätzlich zu bedenken, dass architektonische Gewohnheiten sich in der Provinz und dazu noch auf dem Land sicher bedeutend länger hielten als in den Städten und Gebieten, die stärker internationalen Einflüssen ausgesetzt waren. Eine Beobachtung, die man im ländlichen Kirchenbau schon beim Übergang von später Romanik zu früher Gotik machen konnte. Die Jahreszahl über dem Nordportal – 1600 – scheint wohl tatsächlich die Zeit der Errichtung zu meinen. Dabei könnte der Turm durchaus älter sein, sein repräsentatives Portal aber später in die barocke Form gebracht.
Bei Restaurationsarbeiten in den Jahren 1988-90 fanden sich im Süden des Kirchenschiffs Reste von Wandmalereien. Dargestellt ist der Heilige Christophorus mit dem Jesusknaben.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.1. Kreis Prenzlau. 1921.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005 

und nah dabei:

Hinweis2

Großsteingrab Trebenow
Dorfkirche Lübbenow
Dorfkirche Werbelow
Dorfkirche Nechlin

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