Nechlin

Landkreis Uckermark

Der markante Turm und das heutige Schiff entstanden nach einem Brand im 18. Jahrhundert
Der markante Turm und das heutige Schiff entstanden nach einem Brand im 18. Jahrhundert

Ein Bertoldus de Nechelin erscheint im Jahr 1314 in einer Quelle. Direkt erwähnt wird das Dorf dann im Landbuch Kaiser Karl IV. von 1375. Da verfügt Nechelyn über 42 Hufen. Sein Name leitet sich aus dem Slawischen ab und bezeichnet die Siedlung eines Mannes namens Nechla oder Nechyla.
Die Kirche besteht aus quadratischem eingezogenem Turmunterbau, gefügt aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk, stark kleinteilig ausgezwickt und mit Backstein repariert. Darüber erhebt sich ein hohes Oberteil in Fachwerk-Ziegel-Technik abgeschlossen von Schweifhaube und Laterne. Das sich im Westen anschließende Schiff wurde aus Mischmauerwerk errichtet. Es folgt der eingezogene Chor mit einer Sakristei an seiner Nordseite. Chor wie auch die Sakristei in ihren unteren Partien zeigen ein regelmäßiges Feldsteinmauerwerk, wie es im 13. und frühen 14. Jahrhundert üblich war.

Von ursprünglichen Öffnungen ist so gut wie nichts geblieben. Die Fenster des Chors wurden korbbogig vergrößert. Im Osten ist über dem barocken Fenster eine vermauerte Spitze erkennbar. Möglich, dass hier von Anfang an nur ein Fenster existierte.
Auf der Südseite des Chors findet sich noch ein zugesetztes Spitzbogenportal mit Backsteingewände und Begleitbogen aus Feldstein. Das von Kreisblenden flankierte Backsteinportal am Turm wird in den Kunstdenkmälern von 1921 als neogotisch bezeichnet. Allerdings handelt es sich bei den verwendeten Backsteinen um ein mittelalterliches Format.
Das heutige Äußere der Nechliner Kirche entstand in 3 Hauptphasen. Ältestes noch erhaltenes Bauglieder sind der in spätgotischer Zeit errichtete Chor und die Sakristei. Das unregelmäßige Feldsteinmauerwerk und der quadratische Grundriss des Turms sprechen für dessen Errichtung erst im späten Mittelalter. Das sicher mit dem Chor gemeinsam errichtete Schiff wurde nach einem Brand in den Jahren 1724-29 neu hochgezogen. Dabei entstand auch der Turmaufsatz. Auch die barocke Innenausstattung entstammt zumeist dem 18. Jahrhundert.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.1. Kreis Prenzlau. 1921.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005 

 

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