Lübbenow

Landkreis Uckermark

Lübbenow: Kleiner spätmittelalterlicher Kirchenbau
Lübbenow: Kleiner spätmittelalterlicher Kirchenbau

Ein Hermannus Lubbenow taucht 1301 auf einer Urkunde auf. Die erste direkte Erwähnung findet sich 1375 im Landbuch Kaiser Karl IV. Da verfügt Lybenow über 48 Hufen, von denen 3 dem Unterhalt der Pfarrstelle dienen. Der Name leitet sich wohl aus dem Slawischen ab, wo er die Siedlung eines Mannes namens Luben bezeichnet.
Lübbenows Kirche ist ein kleiner Rechtecksaal mit Dreiseitenschluss im Osten. Im Westen schmückt ein verschieferter Dachturm mit Spitzhelm den Bau. Das Mauerwerk besteht aus relativ regelmäßigen Lagen von Backstein und Feldsteinquadern, die teilweise einander abwechseln. Eine größere Anzahl der Feldsteine wirkt sorgfältig bearbeitet wie es für das 13. und beginnende 14. Jahrhundert typisch war. Die Mauerwerksausführung insgesamt spricht jedoch für eine Datierung an das Ende des Mittelalters. Es scheint, als wären hier Steine eines Vorgängerbaus wieder verwendet worden.

 

Alle Öffnungen zeigen Backsteingewände. Dabei haben die Ziegel das gleiche Format wie die im Mauerwerk verwandten. So dürfte es sich wohl auch bei den Fenstern mit ihren Stichbogenabschlüssen um die mittelalterlichen Originale handeln.
Ihre ursprüngliche Form bewahrt haben auch die beiden Zugänge. Im Gewände des Nordportals finden sich Reste ornamentaler Malerei und ein Weihekreuz.

Grundriss-blau     ursprüngliche Bausubstanz
Grundriss-gelb     spätere Veränderungen

Grundriss Dorfkirche Lübbenow
Umzeichnung nach: Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.1. Kreis Prenzlau. 1921,
S. 89, Abb. 79

Erwähnenswert sind auch Malereifragmente im Innenraum, die aus der Bauzeit stammen dürften. Dargestellt sind die Madonna in einer Mandorla, Petrus, Christophorus, und Anna selbdritt. Die hölzerne Kanzel wird von einer Mosesfigur aus dem Jahr 1581 getragen.
Grundriss und Mauerwerksausführung wie auch die Gestaltung der Fenster und Portale spricht für eine Errichtung des Gotteshauses im 15. Jahrhundert wenn nicht sogar noch etwas später. Gewisse Veränderungen an einigen der Fenster können vorgenommen worden sein. Im Innern wurde nachträglich an der südlichen Chorwand eine Patronatsloge errichtet.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.1. Kreis Prenzlau. 1921.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 
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