Landkreis Prignitz
Erstmals erwähnt wird der Ort schon in heutiger Schreibweise in einer Urkunde aus dem Jahr 1312 oder 1319. In seinem Namen drücken sich die Wünsche der damaligen Kolonisten aus.
Rosenhagens Kirche liegt leicht erhöht auf dem ehemaligen Friedhof. Sie besteht aus querrechteckigem schiffsbreitem Westturm und Schiff mit geradem Ostabschluss. An der Südostecke stützt ein neuzeitlicher Strebepfeiler aus Feldstein das Schiff. Auf der Südseite liegt eine kleine offene Halle vor dem dortigen Zugang. Der Turm existiert nur noch als Ruine und wurde wohl schon zu Anfang des 16. Jahrhunderts teilweise abgetragen. Beide Bauglieder zeigen ein unregelmäßiges Feldsteinmauerwerk, welches am Schiff steinsichtig verputzt und mit Fugenritzungen versehen wurde. Unterschiede in der Mauerwerksausführung weisen darauf hin, dass Turm und Schiff zwar nicht gleichzeitig entstanden aber zeitlich auch nicht allzu weit auseinanderliegen.
Beim erhaltenen Westportal des Turms handelt es sich um eine backsteingefasste Spitzbogenpforte in einer Stichbogenblende. Die gleiche, für die spätere Gotik typische Kombination, begegnet uns dann beim folgenden ins Schiff führenden Zugang. Der große Backsteinbogen darüber ist neuzeitlich und stützt das Turmmauerwerk. Auch hier finden sich die Fugenritzungen im steinsichtigen Putz. Der Giebel darüber zeigt wie im Osten reichen Backsteinblendschmuck – für einen Westgiebel äußerst selten. Alle seitlichen Fenster wurden neuzeitlich verändert. Im Osten vergrößerte man das rechte Fenster. Jedoch zeigt das unruhige Mauerwerk und die unterschiedliche Lage der beiden kleinen Spitzbogenöffnungen, dass hier wohl auch einige Umbauten erfolgten.
Nach der noch erkennbaren Lagigkeit der Feldsteinmauerwerks sowie der Form seines Westportals könnte das Schiff in der 2. Hälfte des 14. oder zu Beginn des 15. Jahrhunderts entstanden sein. Später, aber noch im Mittelalter, wurde der schiffsbreite Westturm angefügt. Gut möglich, dass er einen großen Oberbau aus Holz oder Fachwerk ähnlich wie im benachbarten Spiegelhagen aufwies. Als dieser Oberbau dann, vielleicht durch eine Brandkatastrophe verloren ging, baute man ihn nicht wieder auf, trug aber auch das Turmuntergeschoss nicht ab. Rosenhagen besitzt eine Glocke aus dem Jahr 1476. Vielleicht wurde sie nach dem möglichen Brand angeschafft, was die baulichen Veränderungen zeitlich einordnen könnte. Die beiden Blendgiebel wirken mit ihren Stichbogen- und Rechteckblenden relativ jung. Möglich, dass auch sie erst zu dieser Zeit entstanden. Gerade Brandkatastrophen führen oft zum Einsturz des Daches und zu schweren Beschädigungen an den Giebeln.
nach:
Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.
Dorfkirche Spiegelhagen
Perleberg
Dorfkirche Groß Gottschow
Dorfkirche Burghagen