Spiegelhagen

Landkreis Prignitz

Vom mittelalterlichen Bau blieb nur die Turmhalle
Vom mittelalterlichen Bau blieb nur die Turmhalle

Das Dorf liegt 2,4 km nordöstlich Perlebergs. Im Jahr 1293 überträgt Ritter Friedrich, genannt Wardenberch, 2 Hufen in Spighelhaghen an Perleberger Bürger. Im Ortsnamen steckt das mittelniederdeutsche „spegel“, was übertragen auch Warte bedeutet. So scheint die adlige Familie derer von Wartenberg für den Ort wohl ein passendes Synonym verwendet zu haben. Gleichzeitig ist es ein Hinweis darauf, dass sie es wohl waren, welche den Ort gründeten.
Von Spiegelhagens mittelalterlicher Kirche ist allerdings nur der Unterbau des Turms geblieben. An diesen schließt sich ein neogotisches Backsteinschiff mit polygonaler Apsis an. Das Turmoberteil ist verbrettert und bekrönt mit einem hohen Schieferdach und kleinem Dachreiter ab. Sein Unterbau besteht aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk durchsetzt mit Backsteinbruch. Im Westen trifft man auf eine ziegelgefasste Spitzbogenpforte in einer Stichbogenblende. Die Backsteine zeigen das typische mittelalterliche Format.
Im Innern zieren 3 Schnitzfiguren – Maria mit Kind, die hl. Georg und Barbara – aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts einen neogotischen Altarschrein.
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass diese Figuren aus der Zeit stammen, in welcher der spätgotische Turmunterbau entstand. Oberbau und Schiff dürften dagegen Holzkonstruktionen gewesen sein. Das heutige Turmoberteil stammt samt Dach aus dem Jahr 1620, das Schiff aus dem 19. Jahrhundert.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

 
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