Groß Gottschow

Landkreis Prignitz

Ein goscrow erscheint erstmals 1323 oder 51, mit Sicherheit dann 1345 gazkowe. Mit Zusatz als dudeschen gotzkow wird der Ort 1429 erwähnt. 1631 spricht man dann vom großen Gotzkow.
Die Groß Gottschower Kirche besteht aus querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite und Schiff mit polygonaler neogotischer Apsis sowie Annexbauten im Osten. Lagen einfach gespaltener Feldsteine bilden das Mauerwerk des Schiffs, während es beim Turm eine unregelmäßige Struktur zeigt. Hauptsächlich das Schiff zeigt sich sehr stark durch einen Umbau im Jahr 1890 geprägt. Bei diesem wurde die gesamte Ostfront in Backstein erneuert sowie die kleine Einganshalle auf der Südseite angefügt. Dazu ergänzte man wohl noch die beiden Blendgiebel des Turms. Bei diesem sind jedoch einige mittelalterlichen Elemente erhalten geblieben. Das betrifft einmal sein zweistufiges Backsteinportal im Westen wie auch die gekuppelten Schallöffnungen des Glockengeschosses. Interessant ist eine Pforte auf der Turmsüdseite etwa in Höhe der Schiffstraufe. Diese war ursprünglich nur von Außen über eine Leiter oder Ähnliches zugänglich und deutet darauf hin, dass dem Turm wohl eine gewisse Schutzfunktion zukam.

Gotisches Stufenportal mit Backsteinlaibung an der Westseite des Turms

Am Schiff sind alle ursprünglichen Öffnungen verschwunden. Die seitlichen Fenster sind stichbogig, könnten aber schon vor dem Umbau des 19. Jahrhunderts vergrößert worden sein.
Das doch sehr regelmäßige Mauerwerk des Schiffs deutet auf eine Errichtung wohl zu Beginn bzw. in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Dagegen fügte man den Turm erst wesentlich später. Dies wird durch ein Dendrodatum bestätigt. Hier erbrachte eine Untersuchung die Jahreszahl 1521.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

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