Neuheim (Zinna)

Landkreis Teltow-Fläming

Dorfkirche Neuheim: Ein spätromanischer Bau des vollständigen Typs
Dorfkirche Neuheim: Ein spätromanischer Bau des vollständigen Typs

Erstmals erwähnt wird das Dorf 1170 als villa Czinnow. 1174 findet sich die Schreibweise Cynne, 1480 dann Czinna. Der Name des Ortes überträgt sich dann auf das im 12. Jahrhundert gegründete benachbarte Zisterzienserkloster Zinna. Er stammt zweifelsohne, wenn auch die Bedeutung unklar ist, aus dem Slawischen.
1937 wird das Dorf abgerissen, sein Gebiet Militärgelände. Nach dem Krieg siedeln sich hier Vertriebene an, der Ort 1951 in Neuheim umbenannt.

Zinnas Dorfkirche, heute als Gemeindezentrum genutzt, ist eine spätromanische Anlage des sogenannten vollständigen Typs, bestehend aus Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis. Im Westen krönt sie ein verschieferter Dachturm. Dessen Wetterfahne trägt die Jahreszahl 1800. Das Mauerwerk aller Bauglieder besteht aus sorgfältig bearbeiteten Feldsteinquadern.
Ein Teil der Fenster wurde stichbogig vergrößert und mit Putzfaschen versehen, ein anderer Teil, wie die der Apsis und im westlichen Bereich der Längsseiten, behielten ihre ursprüngliche Rundbogenform. An den Öffnungen der Apsis sind die Gewände teilweise neuzeitlich mit Backstein ausgebessert. Rundbogig sind die beiden Portale – Gemeindeportal und Priesterpforte – auf der Südseite genau wie die vermauerten Zugänge im Norden und Westen. Alle Laibungen zeigen Begleitbögen. Auch im Innern findet sich beim Triumphbogen und der Apsis der Rundbogen.
Ausgehend von der sorgfältigen Ausführung des Mauerwerks, Grundriss sowie Form der erhaltenen Öffnungen gehört die Kirche sicher in die 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Durchaus möglich, dass sie zeitgleich mit der Klosterkirche entstand. Trotz neuzeitlichem Turm und vergrößerter Fenstern bietet sie doch das urtümliche Bild früher Feldsteinkirchen der Zeit des Landesausbaus.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Marie-Luise Buchinger, Marcus Cante, Denkmale in Brandenburg, Landkreis Teltow-Fläming. Stadt Jüterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergörsdorf. Bd. 17.1, 2000. Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 
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