Landkreis Potsdam-Mittelmark

1376 tritt ein Mann mit dem Namen Merzehns als Zeuge in Erscheinung. Direkt erwähnt wird der Ort dann 1387 als cleynen morczencz, ein Name, der sich vom Polabischen Marcanica – Siedlung am Sumpf, ableitet.
Klein Marzehns Kirche steht als einfacher Rechtecksaal von geringen Ausmaßen auf einem Hügel über dem Dorf. Die halbrunde Apsis im Osten ist eine Zutat erst des 19. Jahrhunderts, wie man auch deutlich an ihrem mosaikartigen Feldsteinmauerwerk erkennen kann.

Auf der Südseite finden sich zwei Portale. Das Westliche ist heute der einzige Zugang in die Kirche. Sein Korbbogenabschluss deutet zwar auf einen barocken Ursprung, doch stammen die Ziegel seines Gewändes wohl von einem Umbau im 19. Jahrhundert. Östlich davon liegt die zugesetzte spitzbogige Priesterpforte. Hier wiederum sind es Ziegel im barockzeitlichen Format, die das Gewände bilden. Unter diesem ehemaligen Zugang springen einige Steine deutlich vor. Entweder führte hier früher eine kleine Treppe zur Tür oder die Erosion hat im Laufe der Zeit Teile des Fundaments der Südseite freigelegt. Letzteres scheint fast wahrscheinlicher wenn man sieht, dass die Steine hier größer und teilweise völlig unbearbeitet sind.
Alle seitlichen Fenster, egal welchen Formats, haben Ziegelgewände des 19. Jahrhunderts. Es lässt sich nicht mehr feststellen, inwiefern hier mittelalterliche und barocke Öffnungen neu gefasst wurden. Reste vermauerter Fenster sind auf der Südseite ebenfalls noch zu erkennen.
Nach Art der Mauerwerksausführung dürfte der Bau nicht vor dem 14. Jahrhundert errichtet worden sein. Korbbogenabschlüsse und das verwendete Ziegelformat deuten weiterhin auf barockzeitliche Umbauten. Die größten Veränderungen brachten mit Sicherheit die Arbeiten des Jahres 1858. Dabei wurde im Westen der kleine Dachturm aufgesetzt, die Gewände des Portals und der Fenster erneuert und im Osten die halbrunde Apsis angefügt.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004

Burg Rabenstein
Dorfkirche Klepzig
Dorfkirche Raben
Dorfkirche Garrey