Garrey

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Die Dreifenstergruppe im Osten hat ihre ursprüngliche Form bewahrt
Ungewöhnlich groß wirken die beiden Spitzbogenportale am bescheidenen Rechtecksaal

Als erster indirekter Hinweis auf das Dorf gilt die Erwähnung eines Otto de Garey in einer Urkunde von 1380. 1388 taucht dann Garrey selbst in einer Quelle auf. Der Name dürfte sich aus dem Polabischen von Goraj (Brand) ableiten.
Die Kirche ist ein einfacher Rechtecksaal mit später (1793) aufgesetztem kleinen Dachturm im Westen. Deutlich ist an beiden Längsseiten eine Baunaht im Osten zu erkennen. Während das Mauerwerk des größeren westlichen Teils noch relativ lagig und die Steine wenigstens teilweise sorgfältig bearbeitet wurden, fällt die Qualität im Osten sichtlich ab und neben den Feldsteinen findet sich auch Ziegelbruch.

Auf der Südseite liegen 2 große Spitzbogenportale von denen die Priesterpforte neuzeitlich vermauert ist. Die Anordnung und Größe der Fenster beider Längsseiten ist sehr unterschiedlich. Sie alle haben, wie auch der große Okulus im Süden, neuzeitliche Backsteingewände, während die Dreifenstergruppe im Osten von großformatigen mittelalterlichen Ziegeln gerahmt wird. Sie dürfte ihre ursprüngliche Form bewahrt haben.
Es scheint sich somit anfangs um einen kleinen Rechecksaal gehandelt zu haben, der nach der Qualität des Mauerwerks kaum vor Ende des 13. Jahrhunderts, wenn nicht in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts errichtet wurde. Dabei bildete das heutige abgestufte Portal, damals ungefähr in der Mitte der Südseite, wie in der Gegenwart, den einzigen Zugang. Einige Zeit später, und nun sicher im 14. Jahrhundert wurde die Kirche nach Osten verlängert. Dabei bekam sie die Dreifenstergruppe mit Blendschmuck im Giebel darüber. Möglich, dass Form und Ausmaße der Fenster des kleineren Saals übernommen oder aber diese an die neuen Fenster angepasst wurden.
Auf alle Fälle fand eine neuzeitliche Vergrößerung einiger Fenster statt und auch die anderen Fenster der Längsseiten zu einem späteren Zeitpunkt restauriert, wie das einheitliche moderne Ziegelformat ihrer Gewände zeigt.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004

 
und nah dabei:

Hinweis2

Dorfkirche Klein Marzehns
Dorfkirche Lobbese
Dorfkirche Hohenwerbig

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …