Landkreis Potsdam-Mittelmark
Erstmals erwähnt wird das Dorf 1276. Sein Name dürfte sich aus dem Polabischen ableiten, wo er so viel wie Stengel, Stoppeln, Sträucher, Gestrüpp bedeutet.
Lobbeses Kirche erhebt sich auf einem kleinen Hügel, der hier den Dorfanger bildet. Sie besteht aus Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis. Im Westen bekrönt das Gotteshaus ein kleiner dreiseitig verbretterter Dachturm mit Spitzhelm. Alle 3 Bauglieder zeigen in den unteren Lagen regelmäßiges Quadermauerwerk. Dessen Qualität fällt ab Höhe der Fenstersimse deutlich ab und wird bis zur Traufe vollkommen unregelmäßig. Unregelmäßig und zum Teil mit Backsteinbruch durchsetzt ist auch das Mauerwerk der Westwand. Dazu wird diese noch von 2 massiven Feldsteinstützen gesichert.
An Zugängen findet sich im Norden ein vermauertes Gemeindeportal. Diesem gegenüber liegt der heutige Eingang mit verputztem Gewände und offener Vorhalle. Die Südseite des Chors zeigt noch eine zugesetzte Priesterpforte mit sichtlicher schlechter Qualität des Rundbogens.
Alle seitlichen Fenster wurden verändert, während man bei denen der Apsis wohl nur die Gewände verputzte. Auch sie haben Rundbogenabschlüsse.
Einen Rundbogen weist auch der Triumphbogen im Innern auf. Die Apsis überwölbt eine Kalotte. Inschriftlich auf 1518 datiert ist die Sakramentsnische im Osten mit ihrer Sandsteinrahmung. Die sonstige Ausstattung entstammt hauptsächlich dem 18. Jahrhundert.
Grundriss und Mauerwerksausführung sprechen für eine Errichtung des Baus im 13. Jahrhundert, vielleicht auch noch am Ende des 12. Jahrhunderts. Die deutliche horizontale Baunaht lässt verschiedene Erklärungen zu. Möglich wäre z.B. eine umfassende Zerstörung der auch die Westwand zum Opfer fiel, genau wie eine längere Wüstungsphase mit dem entsprechenden Verfall.
nach:
Engeser, Stehr 1999-2004
