Zeuden

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Am wenigsten verändert: Die Südseite mit den ursprünglichen Schiffsfenstern und zwei mittelalterlichen Portalen
Am wenigsten verändert: Die Südseite mit den ursprünglichen Schiffsfenstern und zwei mittelalterlichen Portalen

Ein Nicolaus de Tzuden wird 1321 oder 1331 erwähnt. Direkt erscheint der Ort als Czuden dann aber erst 1383 auf einer Urkunde. Der Name kommt aus dem Slawischen. Dort wird so ein Fass oder ähnliches Gefäß bezeichnet. Hier wird damit wohl die Lage der Siedlung in einer Bodensenke gemeint sein.
Zeudens Kirche ist ein kleiner Rechtecksaal mit eingezogenem Chor und geradem Ostabschluss. Im Westen schmückt das Bauwerk ein verschieferter Dachturm aus dem 19. Jahrhundert. Die Bauglieder bestehen aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk. Die Fugen sind teilweise mit Backsteinbruch ausgezwickt.

Während der Zugang im Westen neuzeitlich sein dürfte, finden sich auf der Südseite noch zwei mittelalterliche Feldsteinportale. Dabei ist das Gemeindeportal am Schiff spitzbogig und die zugesetzte Priesterpforte des Chors rundbogig. Auf dieser Seite haben sich am Schiff noch die originalen schmalen und hoch liegenden Fenster erhalten, während sie sonst barock vergrößert und mit Korbbogenabschlüssen versehen wurden. Gleiches geschah mit der Dreifenstergruppe der Ostwand. Trotzdem ist die Form des hohen mittleren Lanzettfenster noch gut erkennbar.
Die ursprünglichen Fensterformen, Grundriss und Mauerwerksausführung sprechen für die Errichtung der Kirche im 13. Jahrhundert. Einige Umbauten, die aber das Äußere des Gotteshauses nicht allzu gravierend veränderten, brachte dann die Zeit des Barock. Auf diese geht auch die Innenausstattung des flach gedeckten Kirchenraumes zurück. An das Mittelalter erinnert dort nur noch eine gotische Sakramentsnische im Osten.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

 
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