Marzahna

Landkreis Potsdam-Mittelmark

marzahna_suedost

Ähnlich klingende Namen wie der Marzahnas gibt es in Brandenburg mehrmals. Höchstwahrscheinlich lassen sie sich alle vom Polabischen Marcana, was Sumpf bedeutet, ableiten.
Die Kirche ist eine Anlage des sogenannten vollständigen Typs, zusammengesetzt aus Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis. Ihr Mauerwerk besteht aus lagig verbauten aber ungequaderten Feldsteinen, welches nach oben zunehmend unregelmäßiger und kleinteiliger wird. Dachreiter und Ostgiebel des Chors sind dagegen Fachwerk.

Der gesamte Bau weist schwere Setzungsschäden auf. Unterschiedlich hoch liegen die Fundamente von Schiff und Chor. Die rührt entweder am verschieden starken Absinken beider Bauglieder oder an ihrer Entstehung in zwei Bauphasen.
Von den ursprünglichen Fenstern und Portalen haben sich einige erhalten. So blieben die Fenster der Nordseite unverändert. Im Süden liegt ein vermauertes Portal, während der auffallend kleine Zugang im Westen noch genutzt wird. Ein weiterer offener Zugang, die Priesterpforte, befindet sich an der Chorsüdwand. Die letzteren Beiden haben Begleitbögen. Alle Öffnungen sind rundbogig wie auch im Innern der Triumph- und der Apsisbogen.
So deutet vieles auf eine sehr frühe Errichtung des Gotteshauses in der 1. Hälfte des 13., wenn nicht gar zum Ausklang des 12. Jahrhunderts. Dabei ist es durchaus möglich, dass zuerst Chor und Apsis und in einer weiteren Phase dann das Schiff gebaut wurden. Die Innenausstattung stammt hauptsächlich aus dem 17. Jahrhundert. In dieser Zeit könnten auch die Fenster der Südseite und der Apsis vergrößert worden sein. Aus dem Jahr 1798 stammt der Dachreiter und wohl auch der Ostgiebel. Größere Instandsetzungsarbeiten fanden 1935 statt.

nach:

Engeser, Stehr 1999-2004

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …