Landkreis Potsdam-Mittelmark
Erstmals erwähnt wird das Dorf 1373 als villa Werbek, 1383 als Werbig bey Niemeck, 1527 dann schon Alta werbeck und schließlich 1551 in seiner heutigen Schreibweise. Der Name dürfte sich aus dem Polabischen ableiten, wo er so viel wie „Ort, an dem Weiden wachsen“ bedeutet.
Hohenwerbigs Kirche steht auf einer großen freien Fläche, die im Osten als Friedhof genutzt wird und von einer verfallenen Feldsteinmauer umgeben ist. Es handelt sich bei ihr um eine spätromanische Anlage des sogenannten vollständigen Typs, bestehend aus Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis. Errichtet wurden alle drei Bauglieder aus regelmäßigen Lagen einseitig bearbeiteter Feldsteine, wobei die einzelnen Lagen unterschiedliche Höhen aufweisen. Eine Ausnahme bildet der Westgiebel aus unregelmäßigem und mit Backsteinbruch durchsetzten Mauerwerk.
Auf der Südseite des Chors befindet sich eine zugesetzte rundbogige Priesterpforte und ebenfalls im Süden in der Mitte des Schiffs das Gemeindeportal, heute einziger Zugang ins Innere. Dieses hat ebenfalls einen Rundbogen, wird zusätzlich von einem Begleitbogen umgeben und tritt mit diesem etwas aus der Wand hervor. Zuletzt liegt auch auf der Westseite noch ein vermauertes Portal.
Die Fenster wurden zu große Teilen im 18. Jahrhundert verändert und bekamen Backsteingewände. Dabei sind die ursprünglichen Vorläufer, wie z.B. auf der Südseite des Chors noch deutlich sichtbar. Vollständig erhalten blieben die hochgelegenen kleinen Seitenfenster des Schiffs auf dieser Seite. Dafür brach man unter diesen eine zweite Reihe kleiner Fenster neu aus der Wand. Unverändert überkommen sind auch die drei Fenster der Apsis.
Bemerkenswert im Inneren des flach gedeckten Baus mit rundem Triumphbogen ist noch ein spätromanischer Taufstein wohl aus der Bauzeit und ein Altarkruzifix aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Nach Grundriss und Mauerwerksausführung dürfte die Kirche in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet worden sein. Trotz einiger Veränderungen an den Öffnungen hat sie ihr urtümliches hochmittelalterliches Erscheinungsbild gut bewahrt.
nach:
Engeser, Stehr 1999-2004