Klepzig

Landkreis Potsdam-Mittelmark

Dorfkirche Klepzig mit neoromanischem Turm im Westen
Dorfkirche Klepzig mit neoromanischem Turm im Westen

Erstmals erwähnt wird Clepczk im Jahr 1377. Der Name lässt sich aus dem Slawischen ableiten. Als mögliche Deutungen ergibt sich „ein Ort, wo gehämmert wird” oder „ein ebener, fester Platz”. Vielleicht ist Letzteres wahrscheinlicher.
Klepzigs Kirche besteht heute aus neuzeitlichem, eingezogenem und quadratischem neoromanischem Westturm. Dessen Unterteil wie auch die Westwand des Schiffs und ein geringer Teil der seitlichen Schiffswand zeigen das typische mosaikartige Feldsteinmauerwerk des 19. Jahrhunderts, wie es sich auch an Wohn- und Wirtschaftsbauten dieser Zeit findet. Das Turmoberteil samt Glockengeschoss besteht aus Backstein. Gekrönt wird das Bauwerk durch einen geknickten Spitzhelm. Auf den Turm folgt das Schiff und ein nur geringfügig eingezogener Chor mit geradem Ostschluss. Bei Schiff und Chor lässt sich in den unteren Bereichen noch eine gewisse Lagigkeit, wobei Lagen größerer einfach gespaltener Feldstein mit kleinteiligen Zwicklagen wechseln, erkennen. Darüber jedoch wird das Mauerwerk unregelmäßig, kleinteilig und ist mit Backsteinbruch durchsetzt.

 

Auf der Südseite liegen Gemeindeportal und Priesterpforte. Beide eher rund- als gedrungen spitzbogig, mit Backsteingewänden und Begleitbögen. Während das Gemeindeportal mit backsteingefasster Rundblende darüber vermauert ist wird die Priesterpforte weiterhin als Zugang genutzt. Sämtliche seitlichen Fenster sind neuzeitliche vergrößert. Im östlichen Bereich der Südseite lässt sich jedoch noch der Backsteinabschluss eines kleinen hochliegenden und schmalen Fensters beobachten. Eine ähnliche Form hat die mittlere der drei Öffnungen der Dreifenstergruppe im Osten. Alle drei Öffnungen sind vermauert. Es ist allerdings nicht sicher, ob es sich bei allen Dreien ursprünglich um Fenster handelte. Möglich wäre auch, dass die beiden Äußeren als Blenden angelegt waren.
Ausgehend vom Grundriss und den unteren Partien von Schiff und Turm könnte die Klepziger Kirche durchaus noch im späten 13. Jahrhundert begonnen worden sein. Die erhaltenen Portale sprechen aber deutlich für eine spätere Datierung. Es mag sein, dass die Kirche nach einer Katastrophe im späten Mittelalter neu errichtet wurde. Im Jahr 1889 wurde dann der Bau nach Westen verlängert und bekam den heutigen Turm. Die Fenster mögen schon vorher vergrößert worden sein.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 
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