Hohenfinow

Landkreis Barnim

Für einen Ort geplant, der einmal Stadt werden sollte: Die jetzige Dorfkirche von Hohenfinow
Für einen Ort geplant, der einmal Stadt werden sollte: Die jetzige Dorfkirche von Hohenfinow

Schon um die Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert existierte nahe dem heutigen Dorf Hohenfinow eine Burg. Ihre Reste bieten noch in der Gegenwart einen markanten Anblick im Gelände. Damals kreuzten sich hier Odertalstraße und der Weg von Köpenick über Finowfurt nach Norden und Stettin. Ob mit dem 1258 erwähnten Vinouwe schon der heutig Ort gemeint war, ist nicht sicher. 1334 aber werden dann superior (ober) und inferior (unter) Vynowe erwähnt. Da aber dürfte es mit der ursprünglich anvisierten Bedeutung Hohenfinows schon vorüber gewesen sein. Der Landweg zur Ostsee und ins Baltikum ging jetzt über Eberswalde.

 

Davon, dass der Platz einmal eine bedeutende Rolle spielen sollte, zeugt noch heute seine Kirche. Ursprünglich war sie eine dreischiffige Basilika mit halbrunder Apsis im Osten. Dazu kommen noch die Westseite mit Okulus über dem Portal sowie der aufwändig in Sandstein gestaltete und von Säulen flankierte Zugang im Süden. Form und Mauerwerk aus regelmäßigen Feldsteinquadern sprechen für eine Datierung ins 13. Jahrhundert.
Hier war, in Verbindung mit der benachbarten Burganlage ein nicht unbedeutendes Städtchen am Werden. Mit der Verlegung des Handelswegs scheint dann aber auch der teilweise Verfall des Bauwerks eingesetzt zu haben. Im 17. Jahrhundert wurden die maroden und nicht mehr benötigten Seitenschiffe abgerissen sowie die nun frei liegenden Bögen vermauert. Umfangreiche Rekonstruktionsarbeiten fanden dann in den Jahren 1906-10 statt. Man versuchte, soweit möglich und im Verständnis dieser Zeit, sich dem ursprünglichen Zustand wieder anzunähern.

nach:

Friske 2001

 
und nah dabei:

Hinweis2

Dorfkirche Niederfinow
Dorfkirche Gersdorf
Burg Finow
Gamengrund
Dorfkirche Tornow

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