Tornow (Barnim)

Landkreis Barnim

Schiff und eingezogener Chor: Die Kirche in Tornow
Schiff und eingezogener Chor: Die Kirche in Tornow

Als Ortsname tritt Tornow sehr häufig auf, allein fünf Mal in Brandenburg. Daher sind Verbindungen des Barnimdorfes mit urkundlichen Erwähnungen im 13. Jahrhundert mit Vorsicht zu genießen. So taucht in den 1240er Jahren ein Willekinus de Tornow in einer markgräflichen Urkunde auf, wird ein Ort Tornow 1249 im Zusammenhang mit einer Zehntverschreibeung an das Kloster Lehnin erwähnt und stiftet Wilhelmus dictus de Tornow, Mönch in Chorin, 1275 seinem Kloster einen Altar. Wie auch immer, laut Landbuch besitzen die von Sparr 1375 das Dorf mit seinen 42 Hufen, von denen vier zur Pfarrstelle gehören.

Die Kirche ist ein einfacher Rechtecksaal mit eingezogenem Chor. Ihr Mauerwerk besteht aus Lagen regelmäßiger Feldsteinquader. Während die Fenster an Schiff und Chor alle vergrößert wurden, blieb die Dreifenstergruppe an der Ostseite fast unverändert. Deren ursprüngliche Fensterrahmen aus Eichenholz konnten sogar 1906 freigelegt werden. Leider fehlt von diesen heute jede Spur, ein bedauerlicher Umstand, da so eine wertvolle Datierungsmöglichkeit mit Hilfe der Jahresringe im Holz verloren ist.
Auf der Westseite befindet sich ein repräsentatives spitzbogiges Mehrstufenportal. Ein Gegenstück dazu, ähnlich aufwändig und heute zugesetzt, liegt auf der Nordseite. Spitzbogig ist auch im Inneren des mit einer flachen Decke versehenen Schiffs der Triumphbogen. Aus dem 13. Jahrhundert haben sich zwei Glocken erhalten. Beide sind mit Medaillons verziert auf denen u.A. ein Lamm, die Verkündigung Mariä, der Askanieradler, Kreuztragung, Kreuzigung und Engelsdarstellungen zu finden sind.
Trotz fehlender Dendrodaten lässt sich der Bau wegen seines Grundrisses und der Mauerwerksausführung problemlos ins 13. Jahrhundert datieren. Bemerkenswert ist der Gegensatz zwischen dem einfachen Grundriss des Gotteshauses, das nur aus Schiff und Chor besteht und dem Aufwand bei Glocken und Portalen.

nach:

Friske 2001

 
und nah dabei:

Hinweis2

Dorfkirche Hohenfinow
Eberswalde

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