Groß Pankow

Landkreis Prignitz

Noch gut zu erkennen: Die frühere Dreifenstergruppe mit gestaffelten Spitzbogenfenstern
Noch gut zu erkennen: Die frühere Dreifenstergruppe mit gestaffelten Spitzbogenfenstern

Ein Pankow erscheint erstmals 1304/12 in den Quellen. Der Zusatz „Groß“ wird dann offiziell zur Unterscheidung vom nördlich Putlitz gelegenen Klein Pankow 1861 vergeben. Im Slawischen bedeutet das Wort soviel wie „Knospe“ und meint damit auch das Anschwellen eines Flusses bzw. wird zum Flussnamen selbst. Tatsächlich liegt das Dorf an der dortigen Panke, einem Nebenflüsschen der Stepenitz.

Die Kirche ist ein einfacher Rechtecksaal mit freistehendem quadratischem und verbrettertem Glockenturm. Auf der Südseite findet sich noch eine Fachwerk-Backsteinhalle. Der Saal wurde aus einfach gespaltenen Feldsteinen mit einem gewissen Ansatz zur Lagigkeit und kleinteiligen Zwicklagen errichtet. Teilweise findet sich einiges an Backsteinbruch im Mauerwerk. Der Eintritt erfolgt entweder über die Halle im Süden oder über ein gestuftes Portal mit Backsteingewände im Westen. Dieses ist zwar vom Turm verdeckt, durch die große Lücke aber problemlos zugänglich. Alle Fenster wurden korbbogig vergrößert. Dies dürfte aber nicht die einzige barocke Umgestaltung gewesen sein, da sich auf der Nordseite ein vermauertes Korbbogenfenster findet. Im Osten, wo man heute auf 2 dieser barocken Fenster mit Putzfaschen trifft, ist die ehemalige Dreifenstergruppe, gestaffelte Spitzbogenfenster mit Backsteingewänden und Begleitbögen noch gut zu erkennen. Im Innern hat sich noch eine Sakramentsnische erhalten.
Das nicht mehr allzu akkurate Mauerwerk mit seinen kleinteiligen Zwischenlagen wie auch die Verwendung von Backstein für die Gewände deuten auf eine Errichtung der Kirche im 14. Jahrhundert. 1686 wurden die Fenster vergrößert und die Vorhalle im Süden angefügt. Aus dem gleichen Jahrhundert dürfte auch der Glockenturm stammen.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin.

 
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Hinweis2

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