Grenz

Landkreis Uckermark

Dorfkirche Grenz mit freistehender Glocke von Südwesten
Dorfkirche Grenz mit freistehender Glocke von Südwesten

In einer Urkunde der Pommernherzöge Otto und Barnim vom 01. September 1332 erscheint Grenze als im Besitz der Nonnen des Zisterzienserkloster Seehausen. Nach dem Landbuch Kaiser Karl IV. von 1375 beträgt die Landausstattung des Dorfes gerade einmal 36 Hufen. Unter anderem haben danach auch Bürger aus Pasewalk und Prenzlau hier Einkünfte. Der aus dem Slawischen abzuleitende Name geht auf Bezeichnungen für Sumpf oder Schlamm zurück und beschreibt so wohl die Verhältnisse bei Entstehung der Siedlung.

 

Das Grenzer Gotteshaus passt gut zur geringen Landausstattung. Es ist ein kleiner Rechtecksaal, erhöht über dem Dorf auf dem Friedhof gelegen. Das unregelmäßige Feldsteinmauerwerk, welches an den steinsichtig verputzten Außenwänden sichtbar wird, ist stark mit Backsteinbruch durchsetzt. Baunähte und Backsteinkanten zeigen, dass der Bau nach Westen verlängert wurde. Doch auch im Nordosten trifft man auf eine Baunaht direkt am rechten Gewände des dortigen Rundbogenfensters. Möglich, dass sich hier einst ein Anbau befand. Vielleicht reichte aber das Fenster früher tiefer nach unten. Überhaupt zeigen beide Längsseiten die Spuren mehrerer, nach Form der Öffnungen, barocker Umbauten. Dazu kommt dann noch im Norden der Rest eines kleinen backsteingefassten hochgelegenen Fensters. Im Osten finden sich zwei Stichbogenfenster und ein Okulus im Giebel.
Während der Dehio die Erbauung der Kirche im 17. Jahrhundert vermutet, glaubt der Verfasser in den Kunstdenkmälern sie eher ins 16. Jahrhundert setzen zu können. Dafür würde vielleicht der kleine Fensterrest auf der Nordseite sprechen. Bekannt ist, dass der Bau 1788 um einen schiffsbreiten Westturm verlängert wurde, was aber äußerlich heute so nicht mehr erkennbar ist, steht doch die Glocke in ihrem Läutwerk frei an der Südwestecke der Kirche. Gleichzeitig erfolgte zu dieser Zeit die Umgestaltung der Fenster von stich- zu korbbogigen Abschlüssen.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 3.1. Kreis Prenzlau. 1921. Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 
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