Frauenhagen

Landkreis Uckermark

Der Westturm ist genau so eine Zutat des 20. Jahrhunderts wie die Dreifenstergruppe am Westgiebel
Der Westturm ist genau so eine Zutat des 20. Jahrhunderts wie die Dreifenstergruppe am Westgiebel

Der Name des Ortes erscheint erstmals in der Form Vruenhaghen im Jahr 1354. In der Namensgebung drückt sich die hohe Verehrung des Mittelalters für „unsere liebe Frau“, die Jungfrau Maria, aus.
Die Kirche besteht scheinbar aus querrechteckigem Westturm, Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss. Alle drei Bauglieder wurden errichtet aus regelmäßigen Feldsteinquadern. Der Ostabschluss mit typischer Dreifenstergruppe und gleichartiger Blende darüber im Giebel wird etwas von einem barocken Gruftbau mit Ecklisenen, dem Erbbegräbnis derer von Hacke aus dem Jahr 1715, verbaut. Ansonsten gehört das Bauwerk nach Mauerwerksausführung und Grundriss ins 13. Jahrhundert. Dafür sprechen auch die beiden spitzbogigen Feldsteinportale im Westen und Süden. Letzteres allerdings als eine Art Nische umgebaut.

1913 ereilte das Gotteshaus eine Katastrophe, als es nach einem Blitzschlag bis auf die Umfassungsmauern niederbrannte. Der Wiederaufbau in den folgenden Jahren bis 1916 brachte dann eine grundlegende Umgestaltung Außen wie Innen im Geschmack der Zeit. Erst jetzt erhielt die Kirche ihren Westturm, völlig untypisch dazu die Dreifenstergruppe im Ostgiebel sowie die Rundbogenabschlüsse und Vergrößerung der seitlichen Schiffsfenster. Ursprünglich dürften die, wie beide Portale, spitzbogig gewesen sein. Auch das Innere bekam eine einheitliche Ausmalung, der Triumphbogen seine Korbbogenform.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. III, 3. Kreis Angermünde. 1934.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 
und nah dabei:

Hinweis2

Megalithgrab Mürow
Burgruine Greifenberg
Dorfkirche Biesenbrow
Dorfkirche Schönermark

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