Landkreis Elbe-Elster
1346 wird das Dorf erstmals als Czogkerin, wenig später, 1354 als Zcekerin erwähnt. Der Name lässt sich aus dem Slawischen ableiten und bezeichnet eine Siedlung in der es Äxte oder Beile gibt, was wohl ein als Hinweis auf die Rodungen zu verstehen ist, welche der Gründung vorausgingen.
Zeckerins Gotteshaus besteht aus einem relativ kurzem Schiff und eingezogenem Chor mit Dreiseitenschluss. An der Südwand des Chors erhebt sich eine fast vollständig verputzte Eingangshalle. Die freigelassenen unteren Bereiche des Anbaus zeigen wie auch Schiff und Chor ein vorwiegend aus Feldsteinen bestehendes unregelmäßiges Mauerwerk. Vereinzelt aber finden sich, besonders an den Ecken, Raseneisensteine. Im Westen krönt den Bau ein verputzter oktogonaler barock wirkender Giebelturm mit Schweifhaube, dessen Wetterfahne die Jahreszahl 1991 trägt. Mehrere Reihen vortretender Steine an der Westwand sind entweder als Reste eines abgebrochenen, vielleicht hölzernen Westturms oder als Wartesteine für einen geplanten aber nie errichteten Turm zu deuten.
Bis auf 2 Spitzbogenfenster am Chor wurden alle anderen Fenster korb- und spitzbogig verändert. Das zweistufige Korbbogenportal im Westen dürfte neuzeitlich sein. Auf der Südseite des Schiffs liegt ein dreistufiges zugesetztes Gemeindeportal, allem Anschein nach mit Backsteingewände. Backsteingewände und Backsteinecken finden sich auch am Südanbau. Hier weisen sowohl die freiliegenden Ecken als auch die Gewände der Pforte eine ganze Anzahl von Schälchen auf. Von diesem Phänomen, welches häufig an mittelalterlichen Kirchen auftritt, wird angenommen, dass hier die Gläubigen durch Bohren und Schaben Ziegelstaub gewannen, dem sie eine schützende oder heilende Wirkung zuschrieben. Im Südanbau verbirgt sich die ursprüngliche Priesterpforte mit mittelalterlichen Eisenbeschlägen.
Die Einrichtung im flach gedeckten Kirchenraum entstammt vorwiegend dem 17. und 18. Jahrhundert. Bemerkenswert ist ein Taufstein aus dem Jahr 1582 und die Kuppa eines romanischen Taufsteins mit Parallelen zu dem in Prießen.
Ausgehend von der Mauerwerksausführung sowie dem polygonalen Ostschluss lässt sich das Bauwerk ohne weiteres ins späte Mittelalter setzen. Das Westportal entstand 1799. Vielleicht wurden damals auch die Fenster verändert. Zwar wird im Dehio die Südvorhalle als Barock bezeichnet, aber es erhebt sich die Frage, wie lange die Sitte bestand, nach Ziegelstaub zu bohren. Gerade diese Bohrungen finden sich nun an mehreren Ziegeln dieses Bauglieds. Vielleicht besteht ja ein zeitlicher Zusammenhang mit dem Taufstein des späten 16. Jahrhunderts.
nach:
Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 5.1. Kreis Luckau. 1917.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.
Dorfkirche Großkrausnik
Dorfkirche Friedersdorf bei Brenitz
Dorfkirche Goßmar