Friedersdorf bei Brenitz

Landkreis Elbe-Elster

friedersdorfson_norden

Ersmals erwähnt wird das Dorf schon in heutiger Schreibweise im Jahr 1414. Der Name spricht für sich. Vielleicht war ein Friedrich der Lokator.
Friedersdorfs Kirche ist heute ein erhöht auf dem Dorfanger liegender kleiner Rechtecksaal, errichtet aus unregelmäßigem Feldsteinmauerwerk. Im Westen schmückt ihn ein verschieferter oktogonaler Dachturm. Hier finden sich auch Feldsteinvorsprünge in der Wand, die auf einen ehemals vorhandenen massiven Turm deuten. Tatsächlich gab es auch einen eingezogenen Westturm, der aber, wohl wegen Baufälligkeit, abgerissen wurde. Auf der Südseite des Saal findet sich eine Fachwerkseingangshalle. Diese verbirgt ein Spitzbogenportal mit gotischen Eisenbeschlägen.

Alle Fenster wurden stichbogig vergrößert. Im Osten muss die Dreifenstergruppe einstmals gestaffelt gewesen sein. Das Backsteingewände der ursprünglichen Öffnung ragt hier deutlich über die heutige Putzfasche hinaus. Darüber wiederholt sich die ehemalige Staffelung in den ziegelgefassten Putzblenden des Giebels. In deren Zentrum trifft man noch auf ein kleines schmales Fenster in einem langgestreckten Lanzettengewände.
Im Innenraum erwähnenswert ist eine Sakramentsnische mit eiserner Tür. Die sonstige Ausstattung gehört dem 18. und 19. Jahrhundert an.
Die Mauerwerksqualität deutet darauf hin, dass das Friedersdorfer Gotteshaus erst im späten Mittelalter, wohl im 15. Jahrhundert, und zwar als Rechtecksaal mit eingezogenem Westturm, entstand. Etwas jüngeren Datums, an den Beginn des 16. Jahrhunderts gehört der Blendschmuck im Osten. Wesentliche Veränderungen erfolgten im Barockzeitalter. Aus diesem stammen die Veränderungen der Fenster, der Bau der Südvorhalle und vor allem der Abriss des Westturms, der durch den heutigen Dachturm ersetzt wurde.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 5.1. Kreis Luckau. 1917.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005.

 
und nah dabei:

Hinweis2

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Dorfkirche Zeckerin
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