Stechau

Landkreis Elbe-Elster

Hochmittelalterlicher Bau unter barockem Putz verschwunden: Stechaus Dorfkirche
Hochmittelalterlicher Bau unter barockem Putz verschwunden: Stechaus Dorfkirche

Bereits 1181 wird ein Heinricus de Stechowe erwähnt. Direkt erscheint das Dorf dann erstmals als Stechaw 1346 in den Quellen. Der sich aus dem Slawischen ableitende Name verweist auf einen Mann namens Sdech – vielleicht der des Gründers.
Vom mittelalterlichen Kern der Stechauer Dorfkirche ist heute äußerlich auf den ersten Blick kaum noch etwas zu entdecken. Dies liegt an den umfassenden Umbauten, welche die hier ansässige Familie von Birckholtz um das Jahr 1732 durchführen lies. So bekam der Chor im Osten einen dreiseitigen Abschluss, wurden alle Fenster vergrößert, die Portale umgestaltet, im Westen eine Vorhalle und im Norden eine Gruft mit Patronatsloge angefügt. Der Turm bekam seinen barocken Oberbau und das Gebäude wurde verputzt. Auch die Gestaltung des Innenraums stammt aus dieser Zeit.

Nur noch auf der Turmnordseite sichtbar: Das Felsteinmnauerwerk des 13. Jahrhunderts
Nur noch auf der Turmnordseite sichtbar: Das Felsteinmnauerwerk des 13. Jahrhunderts

Nur eine unverputzte Stelle auf der Nordseite des Turms zeigt das relativ lagige Mauerwerk aus einfach gespaltenen Feldsteinen. Entsprechend dürfte es auch bei den anderen Baugliedern sein. Ursprünglich handelte es sich um eine Anlage mit leicht über das Schiffsbreite ragenden querrechteckigen Westturm, Schiff, eingezogenem Chor mit entweder geraden Ostabschluss oder halbrunder Apsis. All diese Merkmale datieren das Gotteshaus ziemlich sicher ins 13. Jahrhundert. Das strahlenden Weiß, in dem die Kirche heute erscheint, stammt von den Restaurationsarbeiten zwischen 1992 und 2000.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …