Willmersdorf (Barnim)

Landkreis Barnim

Verbirgt im Innern spätmittelalterliche Kreuzgewölbe: Die romanische Kirche von Willmersdorf
Verbirgt im Innern spätmittelalterliche Kreuzgewölbe: Die romanische Kirche von Willmersdorf

1317 wird der Ort als Willemstorpe erstmals erwähnt. Stattliche 84 Hufen verzeichnet 1375 das Landbuch. Von diesen dienen 4 der Versorgung der Pfarrstelle und 2 dem Erhalt der Kirche.

Regelrecht auffällig: Das akurat bearbeitete Feldsteinmauerwerk
Regelrecht auffällig: Das akurat bearbeitete Feldsteinmauerwerk

Deren Architektur korrespondiert mit der beachtlichen Landausstattung. Das Gotteshaus besteht aus querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite, Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis. Äußerst akkurat ist die Ausführung des Quadermauerwerks aller 4 Bauglieder. Turm und Schiff weisen dazu noch einen umlaufenden Sockel auf. Da eine derartige Qualität auch im Mittelalter ihren Preis hatte, dürfte gerade hier das Prestigebewusstsein und die ökonomische Potenz des hufenreichen Dorfes zum Ausdruck gekommen sein. Leider wurden bei einem umfassenden Umbau im Jahr 1901, dem der Turm auch sein heutiges Backsteinobergeschoss mit den beiden Spitzhauben verdankt, alle Fenster und Zugänge verändert.
Chor und Schiff sind im Innern eingewölbt – ein weiteres Indiz für die wirtschaftliche Stärke Willmersdorfs. Dabei besitzt der Chor 2 Kreuzrippengewölbe, während im Schiff sternförmige Kreuzgewölbe auf zwei Pfeilern ruhen.
Die spätromanische Anlage des sogenannten vollständigen Typs wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Im ausgehenden Mittelalter, wohl um die Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert erfolgte dann die Einwölbung im Innern. Gut möglich, dass dabei zwischen der des Chors und der des Schiffs ein gewisser zeitlicher Abstand lag.

nach:

M. Friske 2001

 
und nah dabei:

Hinweis2

Dorfkirche Börnicke
Dorfkirche Weesow
Dorfkirche Schönfeld (Werneuchen)

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …