Weesow

Landkreis Barnim

Weesows Dorfkirchen von Südosten. Reste der Dreifenstergruppe sind noch erkennbar
Weesows Dorfkirchen von Südosten. Reste der Dreifenstergruppe sind noch erkennbar

Als to de Wyse wird der Ort 1339 erstmals erwähnt. Das Landbuch verzeichnet 1375 den beachtlichen Besitz von 77 Hufen. 4 davon gehören zur Pfarrstelle, 1 zur Kirche.
Weesows Gotteshaus besteht aus leicht eingezogenem Westturm und Saal mit geradem Ostabschluss. Auf der Südseite befindet sich ein barocker verputzter Anbau. Während das Mauerwerk des Schiffs aus regelmäßigen Feldsteinquadern errichtet wurde, ist das des Turms unregelmäßig und mit Backsteinbruch durchsetzt. Seine spitzbogigen Schallfenster haben Backsteingewände. Großflächige Ausbesserungsspuren finden sich sowohl am Turm wie auch am Schiff, dessen Ostgiebel man wohl im späten Mittelalter aus kleinteiligem Feldsteinmaterial neu aufmauerte.

Hier dürfte sich einmal eine Eingangshalle befunden haben, die das jetzt vermauerte Portal verdeckte
Hier dürfte sich einmal eine Eingangshalle befunden haben, die das jetzt vermauerte Portal verdeckte

Barock verändert wurden die Seitenfenster und bekamen ihre heutigen Stichbogenabschlüsse. Das trifft auch auf die beiden Fenster im Osten zu. Sie ersetzten die ursprüngliche und noch erkennbare Dreifenstergruppe. Hier ist auch, an der Südostecke, ein Stein mit geometrischem Muster vermauert. Eine Giebelartige große Aussparung mit zugesetzter Feldsteinpforte findet sich an der Südseite des Schiffs, scheinbar der Rest einer vormaligen Eingangshalle.
Turm und Schiff werden im Innern durch ein zweistufiges spitzbogiges Feldsteinportal verbunden. Der Taufstein stammt aus dem späten Mittelalter. Im Turm hängen noch 2 Glocken, von denen eine, der Form nach zu urteilen, der Zeit um 1300 zuzurechnen wäre. Die sonstige Ausstattung gehört hauptsächlich dem 18. Jahrhundert an.
Geht man von der Qualität des Mauerwerks aus, so wird das Schiff mit Sicherheit im 13. Jahrhundert errichte worden sein. Im 14. oder 15. Jahrhundert folgte der Turm mit seinem für das späte Mittelalter typischen unregelmäßigen Mauerwerk und dem leichten Einzug gegenüber dem Schiff.

nach:

M. Friske 2001

 
und nah dabei:

Hinweis2

Dorfkirche Willmersdorf (Barnim)
Dorfkirche Schönfeld (Werneuchen)

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …