Börnicke

Landkreis Barnim

Im Jahr 1300 bestätigte der askanische Markgraf Albrecht den Altfriedländer Nonnen Landbesitz in Börnicke. Zur Zeit des Landbuchs, 1375, verfügt der Ort über 62 Hufen, von denen 4 zur Pfarre gehören. Eine beachtliche Größe, die sich auch in seiner Kirche spiegelt. Die liegt umgeben von einer Feldsteinmauer in mitten des Dorffriedhofs. Dort hat sich im Osten noch ein spätmittelalterliches Spitzbogenportal erhalten.

Grundriss-blau     ursprüngliche Bausubstanz
Grundriss-gelb     spätere Veränderungen

Grundriss Dorfkirche Börnicke und Profil der Gewölberippen. Umzeichnung nach: Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim. 1939

Das Gotteshaus präsentiert sich mit querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite, Schiff und leicht eingezogenem, fast quadratischem Chor. Sein Mauerwerk besteht aus regelmäßigen Feldsteinquadern und wird nur oberhalb des Turmabsatzes etwas nachlässiger. Die Westseite des Turms schmückt ein repräsentatives spitzbogiges Dreistufenportal aus Feldstein. Aus Backstein sind die Turmgiebel errichtet. Das gleiche Material dominiert am südlichen Anbau des Schiffs, heute eine Kombination aus Eingangshalle und Sakristei. Dessen Südfront und Giebel sind von den Spuren zahlreicher Umbauten geprägt. Lagen regelmäßiger Feldsteinquader mischen sich dort mit Backsteinen mittelalterlichen und neuzeitlichen Formats.

 

Den Ostabschluss könnte einmal eine Dreifenstergruppe mit auffallend großen Fenstern gebildet haben. Unklar ist, ob die beiden äußeren Öffnungen schon zur Zeit ihrer Erbauung zugesetzt waren und so nur eine Blendfunktion hatten. Das mittlere Fenster zeigt die Spuren mehrerer Umbauten.
Im Innern wird das Schiff entlang seiner Längsachse durch zwei Säulen im Triumphbogen und der Schiffsmitte geteilt, wobei vier Kreuzgewölbe mit Birnstabrippen entstehen. Ein Dendrodatum vom Dachstuhl deutet auf eine Errichtung vor 1528. Aus dieser Zeit soll auch das Gewölbe im Chor gestammt haben, welches aber 1800, wohl wegen Baufälligkeit, durch eine Balkendecke ersetzt wurde. Die heutige Einwölbung entstand 1883.
Erhalten hat sich noch eine Glocke mit sechs figürlichen Reliefs sowie zwei mittelalterliche Holztüren mit Beschlägen. Letztere befinden sich heute im Märkischen Museum in Berlin.
Grundriss und Mauerwerksausführung erlauben eine Datierung ins 13. Jahrhundert. Etwas später dürfte der obere Teil des Turms aufgemauert worden sein. Aus dieser 2. Phase stammt vielleicht auch der Anbau im Süden. Zum späten Mittelalter, dem Anfang des 16. Jahrhunderts, gehören dann die Einwölbung des Innenraums und die Backsteingiebel am Turm. Eine Glocke aus dieser Zeit (1508) war leider 1939 schon verschwunden.

nach:

Die Kunstdenkmäler des Kreises Niederbarnim. 1939
Friske 2001

 
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Hinweis2

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