Seehausen

Landkreis Teltow-Fläming

seehausen_norden

Erstmals erscheint der Ort 1385 als Suhusen, dann 1444 in der Schreibweise Sehusen. Der sich selbst erklärende Name geht auf einen See zurück, an dessen Ufer das Dorf einst entstand. Lage und Umfang des verlandeten Gewässers sind in Google Earth noch gut zu erkennen.
Seehausens Kirche besteht aus Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss. Das Feldsteinmauerwerk beider Bauglieder ist ziemlich regelmäßig. Allerdings zeigen sich auch starke und dann unregelmäßige und kleinteilige Ausbesserungsspuren. Im östlichen Bereich des Chors sind deutlich Baunähte zu erkennen. Im Westen erhebt sich über das Bauwerk ein verschieferter barocker Dachturm mit Schweifhaube und Laterne.

Alle seitlichen Fenster wurden rundbogig vergrößert, die Gewände verputzt. Im Süden trifft man auf die Reste des zugesetzten und von den neuzeitlichen Fenstern geschnittenen Gemeindeportals. Die Laibung der Priesterpforte scheint ausgebessert und ist wie die der Fenster verputzt. Im Osten findet sich eine Dreifenstergruppe gebildet aus schmalen Lanzetten. Das Portal im Westen ist neuzeitlich.
Ausgehend vom regelmäßigen Quadermauerwerk und den Rundbogenabschlüssen dürfte die Kirche im 13. Jahrhundert entstanden sein. Allerdings scheint der Chor nicht viel später nach Osten verlängert worden zu sein. Ungeklärt ist ob das Bauwerk ursprünglich vielleicht mit einer halbrunden Apsis schloss und warum diese dann entfernt wurde. Solch ein Vorgang lässt sich auch an anderen Kirchen beobachten. Die weiteren Veränderungen gehören in die Zeit des Barock. So entstand die Fachwerkkonstruktion des Turms 1733, während die vergrößerten Fenster und das Westportal von Arbeiten in den 1840er Jahren herrühren.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Marie-Luise Buchinger, Marcus Cante, Denkmale in Brandenburg, Landkreis Teltow-Fläming. Stadt Jüterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergörsdorf. Bd. 17.1, 2000. Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 
und nah dabei:

Hinweis2

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