Dalichow

Landkreis Teltow-Fläming

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Bereits um das Jahr 1220 wird Dalcho erstmals erwähnt. 1286 gehen Patronatrecht und Ort an das Kloster Zinna, 1394 dann an die Jüterboger Zisterzienserinnen. Der Name stammt aus dem Slawischen und bezeichnet die Siedlung eines Dalech – vielleicht der Gründer.
Dalichows Kirche ist ein einfacher Rechtecksaal, der in großen Teilen sein mittelalterliches Erscheinungsbild bewahren konnte. Errichtet wurde der Bau aus relativ regelmäßigem Feldsteinmauerwerk bei dem Reihen einfach gespaltener aber gleich großer Quader im Wechsel mit sehr kleinteiligen Zwicklagen einander abwechseln.

Im Westen zeigen sich Ausbesserungsspuren bei denen auch Backstein zum Einsatz kam. Überhaupt wird an dieser Kirche Backstein als Fassung für die Öffnungen in für die Region ungewöhnlich großem Umfang genutzt. Sowohl für die Laibungen der beiden Spitzbogenportale auf der Südseite wie auch die Gewände der beiden hochliegenden kleinen Originalfenster kamen Ziegel zum Einsatz. Das gilt auch für die Dreifenstergruppe im Osten und den Blendgiebel darüber. Die beiden großen Stichbogenfenster im Südosten, ebenfalls backsteingefasst, dürften von einem barocken Umbau herrühren.
Interessant sind die besonders an der Priesterpforte zu beobachtenden kleinen Näpfchen im Backstein. Bei diesem nicht allzu selten auftretendem Phänomen scheint es sich um die Spuren mittelalterlichen Aberglaubens zu halten. Man schrieb dem durch ausbohren gewonnenem Pulver wohl eine heilende oder schützende Wirkung zu.
Im Innern bemerkenswert ist ein Taufstein vom Anfang des 16. Jahrhunderts.
Die Art des Mauerwerks mit den kleinteiligen Zwicklagen sowie die Form der Öffnungen deutet auf eine Entstehung des Gotteshauses wohl um die Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert. Die Backsteinverwendung mag mit der schon erwähnten Verbindungen zum Kloster Zinna zusammenhängen. Allerdings könnte das nötige Baumaterial auch aus Brennereien des nahegelegen Jüterbog stammen.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Marie-Luise Buchinger, Marcus Cante, Denkmale in Brandenburg, Landkreis Teltow-Fläming. Stadt Jüterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergörsdorf. Bd. 17.1, 2000. Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 
und nah dabei:

Hinweis2

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