Blönsdorf

Landkreis Teltow-Fläming

bloensdorf_suedost

Um das Jahr 1400 wird der Ort erstmalig als Blodenstorff erwähnt. 1504 hat sich der Name bereits zu Blonstorff gewandelt. Ableiten lässt er sich vom deutschen Personennamen „Blödin“. Dabei hat „bloede“ im Mittelhochdeutschen die Bedeutungen gebrechlich, zart und zaghaft.
Blönsdorfs Kirche besteht aus Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis. Es ist also eine spätromanische Anlage vom sogenannten vollständigen Typ. Im Westen krönt sie ein verschieferter quadratischer Dachturm mit Pyramidendach. An der Chornordseite wurde eine Sakristei aus Backstein angefügt. Schiff, Chor und Apsis zeigen regelmäßiges Feldsteinmauerwerk.

Die heutige Gestalt des Gotteshauses geht auf eingreifende Umbauten in den Jahren 1911/12 zurück. Schon 1909 war das Bauwerk derart baufällig, dass es gesperrt werden musste. Die Apsis im Osten war vielleicht schon eingestürzt. 1910 riss man dann den größten Teil des Schiffs ab und baute es etwas breiter wieder auf. An seiner Südwestecke lässt sich die ursprüngliche Breite noch erkennen. Zwar verwandte man das alte Material wieder, gestaltete die Öffnungen, sowohl Fenster als auch das Portal im Westen vollkommen neu.
Etwas anders ging man bei Chor und Apsis vor. Die rundbogige Priesterpforte auf der Südseite des Chors wurde wieder geöffnet und eins der kleinen hochsitzenden Fenster auf der Nordseite in seinem Originalzustand erhalten. Die Apsis rekonstruierte man aus ihren Trümmern und versuchte den Fenstern ihrer ursprünglichen Form zurückzugeben.
Ebenfalls neu gestaltet und ausgemalt wurde der Innenraum. Wie schon die Priesterpforte und das erhaltene Fenster am Chor sind Triumph- und Apsisbogen rundbogig. Bemerkenswert sind weiter die Sakramentsnische mit ihrer Stabwerksrahmung vom Anfang des 16. Jahrhunderts, ein Kruzifix der Zeit um 1500 sowie mehrere spätgotische Schnitzfiguren aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Dargestellt sind Maria, Johannes der Evangelist, Petrus, Paulus, zum Teil in barocker Überarbeitung.
Ausgehend vom ursprünglichen und nur beim Schiff in den Proportionen abgewandelten Grundriss, der Mauerwerksqualität und der Form der erhaltenen Öffnungen dürfte die ursprüngliche Kirche schon in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden und einer der ältesten ländlichen Kirchenbauten im Fläming sein.

nach:

Marie-Luise Buchinger, Marcus Cante, Denkmale in Brandenburg, Landkreis Teltow-Fläming. Stadt Jüterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergörsdorf. Bd. 17.1, 2000. Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 
und nah dabei:

Hinweis2

Dorfkirche Kurzlipsdorf
Dorfkirche Seehausen
Dorfkirche Mellnsdorf

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …