Mellnsdorf

Landkreis Teltow-Fläming

Schiff, Chor, Apsis: Typische spätromanische Kombination im 12. und 13. Jahrhundert
Schiff, Chor, Apsis: Typische spätromanische Kombination im 12. und 13. Jahrhundert

Erstmals erwähnt wird Melmestorp im Jahr 1330. Es ist ein Mischname bei dem der slawische Personenname Milim mit dem deutschen Dorf, hier in niederdeutscher Schreibweise, verbunden wurde.
Mellnsdorfs Kirche besteht aus Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis im Osten. Es handelt sich also um eine spätromanische Anlage des sogenannten vollständigen Typs. Im Westen krönt das Schiff ein holzverkleideter Dachturm mit steilem Pyramidendach. Alle Bauglieder zeigen ein relativ regelmäßiges Feldsteinmauerwerk. Allerdings scheint die Apsis entweder zu einem späteren Zeitpunkt erhöht worden zu sein oder sehr stark beschädigt. Besteht doch ihr gesamter oberer Bereich aus unregelmäßigem und deutlich kleinteiligerem Material. Die Südostseite der Apsis wird von 2 Strebepfeilern aus Mischmauerwerk gestützt. Einer von diesen weist eine Backsteinnische auf. Das dort verwandte Ziegelformat dürfte spätmittelalterlich sein. Vormals war dies vielleicht der Platz für eine Statuette oder ein Licht.

Der heutige Zugang erfolgt durch ein neuzeitliches Portal auf der Westseite. Auf zwei zugesetzte mittelalterliche – Gemeindeportal und Priesterpforte – trifft man im Süden. Ein weiteres findet sich auf der Schiffsnordseite. Alle haben Rundbogenabschlüsse wie auch im Innern der Triumphbogen. Sämtliche ursprünglichen Fenster sind verschwunden. An ihrer Stelle bestimmen jetzt backsteingefasste neoromanische Öffnungen das Bild.
Grundriss, Ausführung und die Form der noch sichtbaren Portale deutet auf eine relativ frühe Entstehung des Gotteshauses wohl schon in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Im späten Mittelalter, darauf verweist das Ziegelformat, fanden Arbeiten an der Apsis statt. Die einschneidensten Veränderungen brachten die Arbeiten in den Jahren 1891/92. Dabei wurden die Fenster vergrößert, der Westgiebel neu aufgemauert und der heutige Dachturm errichtet. Auch der Innenraum bekam damals eine neue Gestaltung. Die Sandsteindeckplatte eines mittelalterlichen Altars mit eingeritzten Weihekreuz und weiteren Zeichen, wohl aus der Bauzeit, wurde dabei in den neuen Altar integriert.

nach:

Marie-Luise Buchinger, Marcus Cante, Denkmale in Brandenburg, Landkreis Teltow-Fläming. Stadt Jüterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergörsdorf. Bd. 17.1, 2000. Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 
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