Reckenzin

Landkreis Prignitz

In dieser Form vielleicht noch aus dem späten Mittelalter: Das Portal im Süden
In dieser Form vielleicht noch aus dem späten Mittelalter: Das Portal im Süden

Erstmals erwähnt als Rekentzin wird das Dorf im Jahr 1378. Sein Name lässt sich aus dem Slawischen ableiten, wo er die Siedlung eines Mannes namens Rokanta bezeichnet.
Reckenzins Dorfkirche besteht aus eingezogenem Westturm, Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss. An die Südseite des Chors wurde eine Patronatsloge angebaut, die über eine freiliegende Treppe zugänglich ist. Die Nordostecke wird durch einen neuzeitlichen Strebepfeiler aus Backstein gestützt.

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Grundriss-blau     ursprüngliche Bausubstanz
Grundriss-gelb     spätere Veränderungen

Grundriss Dorfkirche Reckenzin
Umzeichnung nach: Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909, S. 268, Abb. 259

Das Mauerwerk von Schiff und Chor besteht aus noch erkennbaren Lagen relativ regelmäßig bearbeiteter einfach gespaltener Feldsteinquader. Auch am Unterbau des Turms findet sich Mauerwerk aus diesem Material. Dies macht allerdings nicht nur einen neuzeitlichen Eindruck, der Turm ist tatsächlich eine Zutat des beginnenden 20. Jahrhunderts.
Alle Fenster wurden spitzbogig vergrößert, ihre Gewände sind verputzt. Auf der Südseite befindet sich ein zweifach gestuftes gedrungen spitzbogiges Portal, dessen Abschluss aus Backstein besteht.

Offener Zugang zur Patronatsloge an der Chorsüdseite. Spuren einer Dreifenstergruppe sind nicht mehr erkennbar
Offener Zugang zur Patronatsloge an der Chorsüdseite. Spuren einer Dreifenstergruppe sind nicht mehr erkennbar

Die beiden Fenster am Ostabschluss liegen nicht in der Gebäudeachse. Allerdings sind auch keinerlei Spuren einer vormaligen Dreifenstergruppe erkennbar.
Bemerkenswert im Innern sind 2 spätgotische Schnitzfiguren am Triumphbogen.
Das noch eine gewisse Regelmäßigkeit zeigende Feldsteinmauerwerk deutet auf eine Errichtung des Kernbaus im 14. Jahrhundert hin. Weitere Anhaltspunkte zur Datierung fehlen, da alle Öffnungen verändert wurden. Allerdings könnte das Südportal seine heutige Form noch im späten Mittelalter bekommen haben. Der Logenanbau dürfte barockzeitlich sein, die Veränderung der Fenster geschah 1857.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1.1. Kreis Westprignitz. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin

 
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