Lindenberg (Barnim)

Landkreis Barnim

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Urkundlich taucht der Ort 1327 erstmalig auf. Das Landbuch nennt für 1375 74 Hufen, deren Einkünfte besonders den Zisterzienserinnen von Zehdenick zugute kommen, die auch das Patronat besitzen. Ende des 15. Jahrhunderts geht Lindenberg dann an die von Röbel über.
Gelegen am großen Dorfteich und vom ehemaligen Ortsfriedhof umgeben bietet sich so in der Ortsmitte ein fast parkartiger Anblick. Schon das macht dieses Gotteshaus zu einer Augenfreude am Rand eines jeden Ausflugs. Nicht zuletzt ist dies auch seinen altertümlichen Formen zu verdanken. Die Kirche präsentiert sich als spätromanischer Bau des vollständigen Typs mit Westturm, Schiff, eingezogenem Chor und halbrunder Apsis. Ein dreistufiges Rundbogenportal bietet Zugang an der Westseite, regelmäßiges Quadermauerwerk bis in Schiffshöhe deutet zusätzlich auf eine Entstehungszeit im 13. Jahrhundert.

Hölzerne Fensterrahmen aus der Entstehungszeit bestätigten dies. Die Dendrodatierung weist eine Bauzeit nicht vor 1269/71 aus. Dies ist insofern von Interesse, als in älteren Quellen spätromanische Dorfkirchen oft in die Mitte oder gar die 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert werden. Die Sakristei aus unregelmäßigen Feldsteinen dürfte später dazu gekommen sein.
Zu Ende des 15. Jahrhunderts/Anfang des 16. erfolgten allem Anschein nach umfangreiche Veränderungen. Der Turm wurde erhöht und im Inneren ein spätgotisches Netzgewölbe eingezogen. Aus dieser Zeit scheinen auch die vier noch vorhandenen Holzplastiken (Anna Selbdritt, Madonna mit Kind, Maria Magdalena, Bischof) zu stammen. Wesentlich früher, nämlich zu Beginn des 15. Jahrhunderts entstand das erst 1916 in der Apsis wiederentdeckte Wandgemälde einer Majestas Domini.
Im späteren Jahrhunderten verschwand das Mauerwerk der Kirche unter einer Putzschicht, die erst 1911 wieder entfernt wurde. Dabei kamen die ursprünglichen Fenster ans Tageslicht – die heutigen entstanden erst im 19. Jahrhundert. Drei mittelalterliche Glocken, je eine aus dem 13., 14. und 15. Jahrhundert haben sich erhalten.

und nah dabei:

Hinweis2

Dorfkirche Karow
Dorfkirche Schwanebeck
Wüste Kirche Wartenberg

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