Langengrassau

Landkreis Dahme-Spreewald

langengrassau_suedwest

Im Jahr 1346 wird das Dorf erstmals als Grassaw erwähnt. 1672 erscheint zur Unterscheidung von Grassau der Name Langengraßau. Die Bedeutung erklärt sich fast von selbst: Eine mit Gras bewachsene Aue. Derartige Sprachbilder drückten die Wünsche und Hoffnungen der Kolonisten in der Zeit des mittelalterlichen Landesausbaus aus.
Die Kirche besteht aus querrechteckigem Westturm in Schiffsbreite und langgestrecktem Saal mit halbrunder Apsis im Osten. Den Turm bekrönt ein querliegendes Satteldach mit spitzem Dachreiter. Apsis und der östliche Teil des Schiffs zeigen ein regelmäßiges Mauerwerk aus sorgfältig bearbeiteten Feldsteinquadern. Nach Westen nimmt dann die Qualität ab. Das Obergeschoss des Turms ab Traufhöhe Schiff scheint dann, soweit es der steinsichtige Putz erkennen lässt, völlig unregelmäßig zu sein.

 

Eine eingreifende Erneuerung in den Jahren 1819-21 prägen das heutige Erscheinungsbild des Gotteshauses. Dabei wurden alle ursprünglichen Öffnungen verändert. So blieben keinerlei Spuren bauzeitlicher Fenster und Portale. Die seitlichen Fenster wurden zu den großen mit Putzfaschen versehenen Öffnungen, welche heute das Bild des Bauwerks dominieren. Nur die rundbogigen Schallöffnungen des Glockengeschosses dürften ihre Form wenigstens teilweise bewahrt haben. Gleichzeitig wurde das Schiff erhöht, die Apsis bekam ihr Walmdach und das Kircheninnere seine klassizistische Ausprägung.
Das Langengrassauer Gotteshaus scheint in mehreren Phasen entstanden zu sein. Dafür sprechen die verschiedenen zu beobachtenden Mauerwerksqualitäten. Wie bei vielen Kirchenbauten begann man im Osten. Zuerst entstand so, wahrscheinlich um die Mitte des 13. Jahrhunderts, die Apsis und der östliche Bereich des Schiffs. Gut möglich, dass die Kirche so als kleiner Apsissaal ihren Zweck erfüllte. Mit wachsendem Raumbedarf und auch ökonomischen Möglichkeiten folgten dann, vielleicht im 14. Jahrhundert der westliche Teil des Saals und der Turm. Sein heutiges Obergeschoss dürfte er, sollten die schmaleren Schallluken eigentlich gedrungen spitzbogige Abschlüsse haben, erst im späten Mittelalter.

nach:

Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 
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