Jahnsfelde

Landkreis Märkisch-Oderland

Im 19. Jahrhundert stark überformt: Das Gotteshaus in Jahnsfelde
Im 19. Jahrhundert stark überformt: Das Gotteshaus in Jahnsfelde

Wilbrand, Erzbischof von Magdeburg, nimmt 1244 das niederschlesische Zisterzienserinnenkloster Trebnitz und dessen Dorf Jansvelde unter seinen Schutz. Der Name leitet sich ab von der niederdeutschen Kurzform des Namens Johannes. Gut möglich, dass so der Lokator des Ortes hieß.
Jahnsfeldes Kirche besteht aus relativ großem Rechtecksaal und leicht eingezogenem Turm im Westen. Im Osten geben neuzeitliche Strebepfeiler aus Backstein dem Gemäuer zusätzlichen Halt, an der Südecke befindet sich ein solcher aus Mischmauerwerk, der, nach dem verwendeten Ziegelformat, noch dem späten Mittelalter angehören dürfte.

Errichtet wurde das Schiff aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk und zeigt in seinen oberen Bereichen starke Ausbesserungen. Dagegen ist das Mauerwerk des Turms unregelmäßig. Die Fenster, besonders deutlich sieht man das auf der Nordseite, wurden im Lauf der Zeit mehrfach verändert. Auf der Südseite liegt ein zugesetztes Spitzbogenportal mit Feldsteingewände. Das Portal im Westen, heute einziger Zugang, ist neogotisch. Zwischen den beiden großen Fenstern im Osten, unter dem verputzten Giebel, ist noch die Form eines schmalen ursprünglichen Mittelfensters der früher hier sicher vorhandenen Dreifenstergruppe zu erkennen.

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Grundriss-blau     ursprüngliche Bausubstanz
Grundriss-gelb     spätere Veränderungen

Grundriss Dorfkirche Alt Jahnsfelde. Umzeichnung nach: Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 6.1. Kreis Lebus. 1909, S. 146, Abb. 142

Für eine Datierung des Schiffs ins 13. oder frühe 14. Jahrhundert spricht eindeutig sein regelmäßiges Quadermauerwerk. Der Turm folgte dann in einem größeren zeitlichen Abstand. An seiner Ostwand sind noch Spuren des einst deutlich steileren Kirchendachs zu sehen. Ihr heutiges Erscheinungsbild bekam die Kirche im 19. Jahrhundert. Dabei wurden die Fenster rundbogig vergrößert, der Turm bekam seinen Fialgiebel und den Zugang im Westen. Aus dieser Zeit, um 1860/70 stammt auch die Inneneinrichtung.

nach:

Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. IV, 1. Lebus. 1909.
Georg Dehio und Gerhard Vinken, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg. 2000.
Reinhard E. Fischer, Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. 2005

 

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