Hirschfelde

Landkreis Barnim

 

Unter dem Namen Heresfelde wird der Ort 1268 erstmals erwähnt. Da befindet er sich im Besitz der Zisterzienser des Klosters Zinna. Laut Landbuch verfügt Hirschfelde 1375 über 70 Hufen, von denen 4 zur Pfarre und 1 zur Kirche gehören.
Diese besteht aus eingezogenem Westturm, Schiff und eingezogenem Chor mit geradem Ostabschluss, wobei die Breiten von Turm und Chor einander entsprechen. Alle drei Bauglieder wurden aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet. Das Oberteil des Turms, ein Stück über Traufhöhe, besteht allerdings aus unregelmäßigem Mauerwerk.

Hirschfelde 2015:

Nach Zerstörungen 1945 stellte man Turm und Chor wieder her, während das Schiff Ruine blieb. Dies gewährte nicht uninteressante Einblicke in bestimmte bauliche Details. So sind Turm und Schiff nur durch einen relativ schmalen Zugang verbunden, von dem die ursprünglichen Seitengewände noch stehen. Ein Hinweis wohl auf die Schutzfunktion des Westturms. In diesem, der auf einem umlaufenden Sockel mit Phase ruht, gelangt man von Außen durch ein dreistufiges Westportal, dessen erste Stufe eine Hohlkehle aufweist. Für eine ländliche Region handelt es sich dabei doch um einen besonderen Aufwand, der vielleicht auf das Repräsentationsbedürfnis der Zinnaer Mönche zurückgeht.
Die Fenster von Chor und Schiff wurden zwar verändert, ursprüngliche Formen sind jedoch, wie auf der Südseite des Chors, noch erkennbar. Dies trifft auch auf die ehemalige Dreifenstergruppe im Osten zu, die wohl in der Zeit des Barock durch zwei gedrungene Stichbogenfenster ersetzt wurde.
Im Turm sind zwei mittelalterliche Glocken der Zeit um 1300 erhalten.

Hirschfelde 2009:

Nach Grundriss und Mauerwerksausführung gehört Hirschfeldes Kirche ins 13. Jahrhundert. Dabei ist der Grundriss mit eingezogenem Westturm für diese Zeit eine Ausnahme, erscheint doch dieses Merkmal normalerweise erst im späten Mittelalter. In diesem erfolgte wohl auch die Erhöhung des Turms auf sein jetziges Maß. Im 19. Jahrhundert wurden Fenster und das Portal auf der Schiffsnordseite vergrößert und mit Backsteingewänden versehen. Insgesamt scheint, abgesehen von den Auswirkungen des 2. Weltkriegs, der Bau im Lauf seiner Geschichte von einigen Schlägen getroffen worden zu sein. Davon sprachen die Beobachtungen, die man in seinem offen liegenden Innern machen konnte eine deutliche Sprache.
Dann, 2001, wurde der „Fördervereins der Dorfkirche Hirschfelde e.V.” gegründet. Diesem gelang es im Jahr 2013 die notwendigen Mittel für eine wenigstens teilweise Wiederherstellung des Gotteshauses zu bekommen. Damit haben die hier auch vorgestellten Bilder aus dem Jahr 2009 schon wieder historischen Charakter.

nach:

M. Friske 2001

 
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