Beiersdorf

Landkreis Märkisch-Oderland

Seit dem letzten Krieg nur noch Ruine: Das in seiner Größe beeindruckende Gotteshaus von Beiersdorf
Seit dem letzten Krieg nur noch Ruine: Das in seiner Größe beeindruckende Gotteshaus von Beiersdorf

Eine villa Beigersdorf wird 1275 erstmals erwähnt. 1375 verfügt der Ort laut Landbuch  über immerhin 80 Hufen und wird als oppidum (Städtchen, Marktflecken) bezeichnet. Diese Funktion passt zur großzügigen Landausstattung wie auch zu den beträchtlichen Maßen des Gotteshauses.
Es besteht aus einem beeindruckenden querrechteckigen Westturm in Schiffsbreite und großem Saal mit geradem Ostabschluss. Nach Zerstörungen von 1945 existiert Beiersdorfs Kirche allerdings nur noch als Ruine, deren aktueller Bestand erhalten wird.

Schiff und unterer Teil des Turms wurden aus regelmäßigem Feldsteinmauerwerk errichtet. Oberhalb der Traufhöhe sind am Turm weitere 3 Bauphasen erkennbar. Deren erste zeigt unregelmäßiges Mauerwerk und Feldsteinkanten. Dem folgt ein ungefähr gleich hoher Abschnitt mit Kalksteinkanten und den Abschluss bildet das wohl mit dem barocken Umbau von 1738 verbundene Glockengeschoss aus Backstein und Fachwerk. In diesem befinden sich noch 2 mittelalterliche Glocken von 1433 und 1528.
Barock verändert und mit Korbbogenabschlüssen versehen wurden auch die seitlichen Fenster sowie 2 Fenster der ehemaligen Dreifenstergruppe im Osten. Das mittlere heute zugesetzte Fenster war etwas höher. Darüber findet sich im Giebel ein Okulus.
2 Spitzbogenportale, eins zugesetzt, eins durch den neogotischen kleinen Anbau verborgen befinden sich auf der Südseite des Schiffs. Auf dessen Nordseite liegt eine mittelalterliche Sakristei aus unregelmäßigen Feldsteinmauerwerk.
Mauerwerk und Grundriss lassen von einer Errichtung der Beiersdorfer Kirche im 13. Jahrhundert ausgehen. Die Ausmaße sprechen dafür, dass die Funktion des Ortes als Marktflecken, wie sie im Landbuch erwähnt wird, schon zu dieser Zeit bestand. Im 14. Jahrhundert dürfte dann der Turm erstmalig aufgestockt und auch die Sakristei im Norden errichtet worden sein. Noch im Mittelalter erfolgte eine weiter Erhöhung des Turms, der im 18. Jahrhundert dann seinen heutigen Abschluss erhielt.

nach:

M. Friske 2001

Zeitreisen in der Mark Brandenburg und anderswo …